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Thread: Welcome Mr. President

  1. #21
    Das ist indirektes Mehrheitswahlrecht: Wer die meisten Stimmen im Stimmbezirk bekommt, dem stehen dort alle Wahlmännerstimmen zu, die im Endeffekt darüber entscheiden, wer Präsident wird - nicht die wählenden Bürger an sich.

    Der Vorteil beim Mehrheitswahlrecht ist, dass man klare Mehrheiten im jeweiligen Kollegium - Parlament, Nationalversammlung, Wahlmännerkollegium, etc. - herstellen kann. Der Nachteil ist, dass die Bürger, deren Stimmen dem unterlegenen Wahlkandidaten gegeben wurden, dort nicht repräsentiert werden - selbst wenn sie wie 2000 bei den Präsidentschaftswahlen in den USA kumuliert insgesamt die Mehrheit ergeben und selbst wenn die Differenz zwischen Mehr- und Minderheit in den Stimmbezirken bzw. Staaten lediglich bei einer Stimme gelegen hat.

    Bei allerdings nur zwei Kandidaten bei den Präsidentschaftswahlen in den USA, die ernsthaft Chancen auf den Sieg haben, ist nicht das Mehrheitswahlrecht an sich, sondern das regionale Wahlmännersystem problematisch.

  2. #22
    Unter Demokratie versteh ich was anderes.
    Be water my friend!(Bruce Lee)

    " Wegen schönen Frauen kaufen wir Bier, wegen hässlichen Frauen trinken wir Bier." (Al Bundy)

    Birth School Metallica Death

  3. #23
    Und so hat jeder für sich sein ganz eigenes Verständnis von Demokratie. Die Demokratie, die du kennst und das, was du unter Demokratie verstehst, ist das, was in Deutschland und Österreich als Demokratie bezeichnet wird.

    In den USA ist Demokratie halt anders, als in Europa.

  4. #24
    Mehrheitswahl und Verhältniswahl sind beides demokratische Alternativen, die aber natürlich nicht perfekt sind. In den USA gab es den Fall, dass derjenige mit den meisten Stimmen nicht Präsident wurde nur drei mal. Von 56. Und im ganzen 20. Jahhundert kein einziges mal. 2000 ist eben so einiges dumm gelaufen.

    Es ist ja nicht so, dass das irgendeine Seite bevorteilen würde. Entweder man hat in solchen Fällen Glück oder Pech. Bei Wahlen egal welcher Art gibt es immer Zufallselemente (schon sowas wie das Wetter), das allein macht ein Wahlverfahren sicher nicht undemokratisch. Die Überhangsmandate im deutschen Bundestag können auch (sehr selten) zu „unfairen“ Mehrheitsverhältnissen führen, trotzdem würden wir das deutsche Wahlsystem nicht als undemokratisch bezeichnen.

    Einer der Gründe warum die Staaten ihre Wahlmänner nicht proportional (z.B. nach gewonnen Wahlbezirken) aufteilen, dürfte sein, dass die Staaten so einiges an Gewicht verlieren würden. So wie es jetzt ist, gibt es immer die Chance, dass ein Bundesstaat entscheidend sein könnte. Dann kann man sich auf entsprechende Aufmerksamkeit der Kandidaten freuen. Würden alle Wahlmänner proportional aufteilen würde sich der Wahlkampf in den USA überall lohnen, kein Staat (oder keine Gruppe von Staaten) würde mehr im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen.

  5. #25
    Einer der Gründe warum die Staaten ihre Wahlmänner nicht proportional (z.B. nach gewonnen Wahlbezirken) aufteilen, dürfte sein, dass die Staaten so einiges an Gewicht verlieren würden.
    Naja, es gibt ja immerhin zwei Staaten, die das tun, Nebraska und Maine.

  6. #26
    Original von recurrence
    Würden alle Wahlmänner proportional aufteilen würde sich der Wahlkampf in den USA überall lohnen, kein Staat (oder keine Gruppe von Staaten) würde mehr im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen.
    Eben man bekommt den Eindruck, das die Stimmen aus bestimmten Staaten mehr Wert sind als von anderen.
    Be water my friend!(Bruce Lee)

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  7. #27
    So kann man das aber auch nicht sagen. Auch wenn sich Demokraten relativ sicher sein können die 55 Wahlmänner von Kalifornien zu bekommen so können sie doch nicht Kalifornien einfach ignorieren. Irgendwann rächt sich das. Ja, dass man so großes Gewicht auf die Einzelstaaten legt hat seine Probleme, aber keine riesigen. Welche Staaten wahlentscheidend sind, das ist durchaus sehr dynamisch. Und Staaten die bei der letzten Wahl sehr wichtig waren können bei der nächsten schon keinen mehr interessieren (das geht sogar noch schneller: innerhalb weniger Wochen vor der letzten Wahl wurde Florida von einen extrem wichtigen Staat zu einem, den Obama auch ignorieren konnte). So ist das eben. Nicht undemokratisch aber eine traditionelle Eigenheit (Seltsamheit?) des amerikanischen Systems.

    @Rasenmaeher: da lässt man zur Vereinfachung die Sonderfälle raus und schon kommt einer und motzt ;-)

    Aber eben: das zeigt ja grade, dass es keine Schranken in der Verfassung gibt Wahlmänner auch (mehr oder weniger) proportional zu verteilen. Das können die Staaten wie sie wollen festlegen. Ohne, dass der Präsident irgendwas machen muss (oder kann), könnten die Bundesstaaten das ganze Wahlsystem umgestalten. Das nenn’ ich mal Föderalismus.

    Trotzdem: Das wird nicht passieren. Es ist 2000 nicht passiert (als es einen echten Anlass gab), und nach den unumstrittenen Wahlen 2004 und 2008 wird es in Zukunft auch nicht passieren.

  8. #28
    Ich denke mir persönlich, dass das alles erstmal etwas überbewertet wird was Obama betrifft. Im Endeffekt ist er auch nur ein Mensch. Er sagte ja bereits in einem seiner Wahlsprüche, dass er sich nicht zu 100% sicher ist, dass er auch alles so schaffen wird wie man es von ihm erwartet.
    Zu diesem Statement kann man schon viel interpretieren. Zum einen kann man es als Ehrlichkeit werten. Aber auf der anderen Seite kann man es auch so sehen, dass er sich damit ein Schlupfloch schaffen wollte, durch das er dann steigen kann, wenn er viele Dinge erfolgreich umgesetzt hat. Damit kann man da auch wieder Wähler gewinnen, was ihm evtl eine weitere Amtszeit bringen könnte.

    Aber um es mal ganz generell zu sehehen, was Obama so vor hat (nur ein paar Punkte):

    - Der Abzug der Truppen aus dem Irak binnen 16 Monaten. hm ... ... auf einer Seite klingt das schon sehr vielversprechend. Doch das wird dann für die anderen Länder (Deutschland, Frankreich etc) bedeuten, dass diese mehr in die Pflicht genommen werden weil irgend einer muss ja dann die Aufbauarbeit leisten.

    - Abschaffung des Gefangenenlagers Guantanamo. Hört sich auch sehr gut an. Es ist schonmal ein Schritt in die richtige Richtung. Klar, es ist ein sehr langer Weg bis endlich überall die Todesstrafe oder aber auch die Folter zur Informationsgewinnung abgeschafft werden kann / wird. Aber der Grundstein ist schonmal gelegt.

    - Ausenpolitik, hier sehe ich ein sehr interessantes thema auf uns zu kommen. Denn Obama ist doch ein sehr unbeschriebenes Blatt, was das betrifft. In diesem Bereich wäre ein McCain doch evtl. besser gewesen, da er zum einen zum gleichen "Lager" wie Gerorge W. Bush gehört und zum anderen durch seine Vorgeschichte beim Militär doch schon erkennen lässt, wie er agieren könnte.
    Das ist mehr oder minder leider bei Barack Obama nicht der Fall. Ausenpolitisch wird es schwer für die anderen Nationen sich doch ein festes Standbein zu holen. Das kann aber auch wiederrum bedeuten, dass man wieder back to the roots gehen könnte und einen Neuanfang in erwägung ziehen kann, um es mal sehr weit auszuholen.

    - Wirtschaftskrise ist auch so ein Thema. Hier wurde ja schon beschrieben, dass die Politik dort nicht wirklich viel machen kann außer evtl zusehen und hier und dort Geld investieren. Am Ende liegt es tatsächlich beim Verbraucher auch auf die Welle aufzusteigen und den Schwung zu nutzen um das eigene Land wieder zu "retten". Doch es ist kein leichter weg. Amerika hat meiner Erachtens viele Probleme mit der Krise, doch auch die Fernsehsender berichten viel wenn der Tag lang ist, da doch vieles nicht dem entspricht, was man so hört.


    Um es mal im Gesamten zu Betrachten ist es erst einmal abzuwarten, wie es jetzt weitergehen soll. Auch wenn es mittlerweile heißt, dass Obama eine Erlösung für Amerika ist, sollte man doch immer wieder bedenken, dass die Zeit es zeigen wird wie ein Mensch agiert. Aber um es mal in amerikanische Worte zu verpacken: Nearly all men can stand adversity, but if you want to test a man's character, give him power. (Abraham Lincoln)

  9. #29

  10. #30
    Abzug aus dem Irak wird es also auch nicht wirklich geben. Die Truppen werden nur umbenannt und sollen dann was "ganz anderes" machen als bisher. Nämlich das "ganz andere" das sie angeblich machen seit Bush erklärt hat sie seien da nicht mehr im Kampfeinsatz.

    Ich bin immer mehr begeistert von dem Typ, ehrlich...

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