Page 1 of 4 123 ... LastLast
Results 1 to 10 of 38

Thread: Kann man Loyalität kaufen?

  1. #1
    Angelback
    Guest

    Kann man Loyalität kaufen?

    Bin gerade über einen interessanten Artikel auf PC-Welt gestolpert, der auf einer Studie von CarreerBuilder.de beruht. Hier der komplette Artikel und nachfolgend zwei kurze Auszüge daraus:

    Einer Erhebung des Jobportals CareerBuilder.de nach empfindet über ein Viertel (26 Prozent) aller Angestellten überhaupt keine Solidarität zu den Firmenchefs. Als Hauptgründe für diese Entwicklung führen viele Angestellte neben einer zu schlechten Bezahlung vor allem die häufig nur mangelnde Wertschätzung der Arbeit durch das Management an. "Gerade in Krisenzeiten wie diesen ist es wichtig, die Angestellten aktiv in die Belange des Unternehmens bei Entscheidungen miteinzubeziehen. Die Köpfe der Mitarbeiter haben sehr viel Kreativität, die oft nicht ausgeschöpft wird", mahnt Loyalitätsexpertin Anne M. Schüller von der gleichnamigen Beratungsgesellschaft... [snip]
    [.../snip] "Jetzt sollten Unternehmen über den Tellerrand blicken und für eine lachende, positive Stimmung sorgen", unterstreicht Schüller. Nur so sei es möglich, Mitarbeiter zu motivieren und zum Bleiben im Unternehmen zu bewegen. "Die Faustregel lautet: Wer eine hohe Mitarbeiterfluktuation hat, wird auch eine hohe Kundenfluktuation bekommen", gibt Schüller zu bedenken ... [snip]
    Ich frage mich nun, ob der Gehaltscheck am Ende des Monats nicht ausreicht, um sich innerhalb seiner Arbeitszeit so einzubringen, wie der Arbeitgeber das erwartet (Voraussetzung natürlich, der Job ist nicht unterbezahlt), selbst wenn erwartet wird im Job unkreativ zu sein.

    Kann man, was in einer ehrenamtlichen Tätigkeit selbstverständlich sein sollte (eben Wertschätzung, Miteinbeziehung usw) auch von einer Arbeitsstelle erwarten?

  2. #2
    Kann man nicht nur, muss man sogar.

    Ein Arbeitnehmer ist ja nun mal auch ein Mensch, der neben der monetären Zuwendung sich auch menschlich bestätigt fühlen möchte. Und wenn ich merke, dass mir - außer dem Gehalt - keinerlei Wertschätzung entgegengebracht wird, überlege ich mir, ob ich bei so einer Firma wirklich arbeiten möchte.

  3. #3
    Angelback
    Guest
    Eine menschliche Bestätigung vom Arbeitgeber? Ist das nicht zu viel erwartet? Er bezahlt für die Arbeitskraft. So lange die Arbeit nicht unterbezahlt ist, der Chef nicht unbezahlte Überstunden aufbrummt und damit verbunden immer neue Aufgaben außerhalb der Arbeitszeit, kann er doch im Grunde genommen von mir halten, was er will. Er schätzt ja meine Arbeit, sonst würde er sie nicht bezahlen, oder? Selbstredend gibt es bei nicht bezahlten, ehrenamtlichen Tätigkeiten andere Maßstäbe, aber wir sprechen ja von Arbeitsplätzen.

  4. #4
    Loyalität kann man meiner Erfahung nach weniger mit Geld, aber viel mehr mit Wort und Tat bekommen.

    Positive und konstruktive Kritik sind nötig, auch bei 0815-Arbeiten, um eine gute Atmosphäre zwischen Leitung und Personal zu haben. Diese sollte lieber persönlich, nicht öffentlich gegeben werden, da sonst zur schlechten Laune des restlichen Personals und Anschuldigungen der Bevorzugung führen kann.

    Tat basiert auf die Wünsche und konstruktive Kritik des Personals gegenüber die Arbeit, die sie erledigen oder gegenüber der Leitung. Eine Kaffeemaschine und kostenlosen Kaffee bringt bessere Stimmung ins Arbeitsplatzes und verbessert die Loyalität des Teams mehr, als eine 10 € Erhöhung des Monatsgehaltes. Anstatt einer "offener Tür" Politik kann das Personal lieber terminliche Verabredungen mit der Leitung wünschen (zum Beispiel wenn der Chef zu selten da ist und sich danach Schlangen vor seinem Büro bilden), dies sollte von der Leitung akzeptiert und durchgesetzt werden. Sollte das Personal eine Methode finden, die Arbeit effizienter und besser zu erledigen, sollte dies genau von der Leitung beobachtet und analysiert werden und wenn die Erhöhung des Wertes des Endproduktes oder die Reduzierung des Kosten die Anschaffungskosten neuer benötigten Geräten bzw. Kosten für die Umstellung bisheriger Arbeitszyklus überwiegt (und die Firma natürlich ausreichend flüssig hat, um dies einzusetzen), sollte die Leitung dieses einsetzen.

    Es ist also eine geben und nehmen, was zu Loyalität führt. Die Leitung muss an das Personal glauben und das Personal muss glauben, die Leitung hört zu und jede einzelne Person im Team schätzt.

  5. #5
    Sehe ich genauso wie Sara und Carlos. Geld allein macht bekanntlich nicht glücklich. Ein Gehaltscheck allein zeigt mir lediglich, dass ich meine Arbeit "ausreichend" erledigt habe. Wär die Arbeit "mangelhaft" oder gar "ungenügend", würde ich - wie du schon geschrieben hattest, Angel - nicht bezahlt werden.

    Ich will aber nicht mit dem Wissen zur Arbeit gehen, dass meine Tätigkeit in der Firma "ausreichend" ist. Ich möchte schon gern auf irgendeine Art und Weise merken, dass mein Chef mit meiner Arbeit zufrieden ist - dass meine Arbeit "befriedigend" oder gar "gut" ist (um mal bei den Schulnoten zu bleiben). Ich muss das nicht jeden Tag haben; ein kurzes Schulterklopfen einmal im Monat oder irgendwas in die Richgung würde mir als Bestätigung reichen und dann - wirklich erst dann - würde ich mich bei der Arbeit auch wohl fühlen und meinem Arbeitgeber gegenüber loyal sein.

    Es tut keinem Arbeitgeber weh, mal zu seinem Personal zu gehen und kurz "Habt ihr gut gemacht, Leute" zu sagen. Immerhin kriegen sie es ja auch fertig jemanden zur Sau zu machen, wenn er wirklich Mist gebaut hat. Kommunikation dieser Art lockert das Arbeitsklima in der Firma auf und sorgt für gute Stimmung - was wiederum zur Loyalität beiträgt.

  6. #6
    Kommt auf die Firma an...in einer kleinen Bude (Tischlerei oder sowas) ist die Wertschätzung des Chefs dem einzelnen Angestellen gegenüber bestimmt größer als bei ne Riesenfirma.Bei mir isses ja ähnlich,mein Bauleiter schätzt mich und meine Arbeit,das erfreut mich.Dafür bin ick für unseren obersten Geschäftsführer nur ne Nummer in irgendeiner Personalliste

  7. #7
    Klar kann man Loyalität kaufen. Wenn der Chef ein Depp ist und mich schlecht bezahlt würde ich die erstbeste Gelegenheit nutzen und ihn Absägen, aber solange er gut dafür zahlt kann er gerne bleiben wo er ist.

    Now Playing: Die Toten Hosen - kauf mich

  8. #8
    Angelback
    Guest
    Das kleine EinmalEins eines Unternehmers dürfte dieses Zuckerbrot und Peitsche Prinzip sein:"Baut wer Mist, gibt's ne Standpauke und ich kehre den Chef raus" sowie "Hab ich den Mitarbeiter wieder mal gelobt" spornt ihn das an und er bringt bessere Leistung. Ich wäre da eher skeptisch, ob der Boss das auch ehrlich meint.

    Natürlich gibt ein Lob ein gutes Gefühl im Hinblick auf den nächsten Gehaltscheck, so kann man zumindest sicherer sein, dass man noch in Lohn un Brot steht.

    Besser finde ich da das andere Prinzip der Belohnung, wenn der Chef eine kleine finanzielle Sondervergütung für besondere Leistung locker macht, das fällt ihm zumindest schwerer und ist wahrlicher als ein Lob.

    Die Mentalität der Familien-Unternehmen, die Deutschland im Wiederaufbau groß gemacht haben, ging leider in den wohl meisten Betrieben durch Globalisierung verloren. In einigen mittelständischen Unternehmen dürfte sie noch zu finden sein, die Wertschätzung der Mitarbeiter.

    Es gilt in diesem thread jedoch zwei Seiten zu betrachten: Die Unternehmersicht und die Mitarbeitersicht.
    Carlos, in den meisten Punkten hast du die Unternehmersicht genannt, so sehe ich das jedenfalls. Produktivitässteigerung ist ein Unternehmer-Anliegen (auch wenn das langfristig Arbeitsplätze sichern kann, nicht aber zwangsläufig muss oder es tut).

    Die Sicht des Arbeitnehmers jedoch stellt sich anders da: Ein gutes Betriebsklima kann auch herrschen, wenn sich alle Mitarbeiter verstehen und der Chef keine miese Stimmung verbreitet. Fast in jedem Betrieb gibt es die bekannte Kaffeekasse, das machen die MAs selbst. So lange der Laden läuft (er muss nicht zwangsläufig immer expandieren) und ein Mitarbeiter gutes Geld erhält, sich mit den Kollegen gut versteht - braucht er da echt noch Aufmerksamkeiten des Chefs (Natürlich darf ein Chef nicht das Gegenteil tun, und dauernd seine Unzufriedenheit über den Mitarbeiter äußern, sodass dieser um seine berufliche Existenz bangt.) ? Und ich rede jetzt von den Interessen des Mitarbeiters, nicht von derunternehmerischen Sicht.

  9. #9
    Ich seh's täglich. Die Mitarbeiter verstehen sich alle untereinander super. Trotzdem ist die Stimmung oft nicht die Beste, weil der Chef eben den Teil mit dem Zuckerbrot nicht macht. Geld gibt's ja (ob genug oder nicht, sei mal dahingestellt ), aber die menschliche Komponente fehlt mir - und den anderen auch - halt komplett.

  10. #10
    Grundsätzlich würd ich sagen, kann man mit Geld alles kaufen. Es muß nur genug da sein.

    Aber im Endeffekt entscheidet das jeder für sich selbst.
    Be water my friend!(Bruce Lee)

    " Wegen schönen Frauen kaufen wir Bier, wegen hässlichen Frauen trinken wir Bier." (Al Bundy)

    Birth School Metallica Death

Similar Threads

  1. Wo kann man noch WOW in und um Düsseldorf kaufen?
    By Neo258 in forum Diskussion Spiele
    Replies: 4
    Last Post: 03-12-2005, 09:55 AM
  2. Expert PC kaufen/nicht kaufen
    By The_Michl in forum Hardware
    Replies: 10
    Last Post: 04-07-2004, 09:01 PM
  3. Commandos 2 kaufen?
    By Ifrit in forum Diskussion Spiele
    Replies: 10
    Last Post: 01-24-2004, 09:29 AM
  4. Was soll ich mir kaufen?
    By !gOd! :-) in forum Hardware
    Replies: 19
    Last Post: 06-01-2003, 03:07 PM
  5. Replies: 6
    Last Post: 06-20-2002, 10:50 AM

Posting Permissions

  • You may not post new threads
  • You may not post replies
  • You may not post attachments
  • You may not edit your posts
  •