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Results 51 to 60 of 78

Thread: Studie: Gewaltmedien erzeugen Gewalt

  1. #51
    Original von Rasenmaeher
    Original von recurrenceSieht man jetzt, dass die Gewaltbereitschaft in der Gruppe mit den vielen gewalthaltigen Videospielen stärker ansteigt (so wie hier gezeichnet) hat man Kausalität, nicht nur Korrelation, nachgewiesen. Glückwunsch! ;-)
    Das stimmt so nu nicht. Es ist eben so, dass man Kausalität statistisch grundsätzlich nicht nachweisen kann. Man kann nur Hinweise auf eine Kausalität finden.
    Es könnte nun immernoch sein, dass irgendwelche Erbanlagen existieren, die gleichzeitig bewirken, dass die Aggressivität zwischen Alter x und Alter y stark steigt. Und unabhängig davon auch bewirkt, dass man mehr Spaß an Videospielen hat.
    Möglich ist alles.
    Aber natürlich sind solche Ergebnisse wichtige Indizien, und diese Studie ist schonmal ein sehr großer Fortschritt zu den Querschnittstudien vorher.
    Du hast natürlich vollkommen recht. Das mit der Kausalität muss man natürlich einschränken (Streng wissenschaftstheoretisch nicht möglich, aber ganz pragmatisch bei der Forschung? Ich würde doch sagen mit gewissen Einschränkungen schon.), aber so ist das ein ziemlich gutes Indiz.

    Hier eine kleine nette ausführliche Erklärung dazu.

    Pragmatisch wollen Sozialwissenschaftler natürlich Kausalitäten suchen und finden. Das ist durchaus das Ziel solche Studien, und dafür sind solche Längsschnittstudien eben viel besser geeignet. Wenn es eine Antwort gibt, dann dort. Und eine Antwort muss es geben. Ich würde schon auf weitere Studien warten, aber die Methode dieser Studie klingt erstmal gut genug. Und es gibt überhaupt keinen Grund Studie in Anführungszeichen zu setzen ;-)

    @Rasenmaeher
    Sozialwissenschaftler! Kein verdammter Geisteswissenschaftler! (Dass das Ingenieure oder „echte“ Wissenschaftler auch immer falsch machen. Unglaublich! Ich bin empört.) Das sind die, die noch nicht ganz den Kontakt mit der Realität verloren haben ;-)

    Und ich würde dir dann doch ein bisschen widersprechen: eine Studie auf sich gestellt wird kaum dazu beitragen können, dass wir ein komplettes Bild der Realität bekommen. Natürlich gibt es verdammt viele Variablen, natürlich ist das verdammt herausfordernd, aber es ist eine gute Herausforderung, die auch nicht umsonst ist. Ich glaube Wiederholung ist das Schlüsselwort. Wir werden ein paar mehr Studien brauchen, um uns wirklich relativ sicher sein zu können. Studien in denen man mit den Variablen spielt, und wenn dann das gleiche herauskommt, dann kann man durchaus optimistisch sein, dass man die Realität gefunden hat. Diese Studie steht auch nicht ganz für sich alleine.

  2. #52
    Original von recurrence


    @Rasenmaeher
    Sozialwissenschaftler! Kein verdammter Geisteswissenschaftler! (Dass das Ingenieure oder „echte“ Wissenschaftler auch immer falsch machen. Unglaublich! Ich bin empört.) Das sind die, die noch nicht ganz den Kontakt mit der Realität verloren haben ;-)
    Versteh ich das richtig, dass nur Sozialwissenschaftler den Kontakt mit der Realtät noch nicht verloren haben? Was ist dann bitte mit Naturwissenschaftlern?
    Be water my friend!(Bruce Lee)

    " Wegen schönen Frauen kaufen wir Bier, wegen hässlichen Frauen trinken wir Bier." (Al Bundy)

    Birth School Metallica Death

  3. #53

  4. #54
    D Das is geil!!!!
    Be water my friend!(Bruce Lee)

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    Birth School Metallica Death

  5. #55
    Original von recurrence
    ...
    So, und nun zu was ganze anderen: Wie geht das mit der Kausalität? Wie weißt man das nach? Dazu hab ich mal eine kleine, wenn auch hässliche, Beispielgrafik angehängt (grün: Gewaltbereitschaft, rot: gewalthaltiger Videospielkonsum). Um Kausalität zu finden sucht man sich einmal alle heraus, welche Konstant viel gewalthaltige Videospiele gespielt haben, sowohl mit 12 wie mit 14 Jahren. Dann diejenigen, die sehr wenig bis überhaupt nicht solche Videospiele spielten, sowohl mit 12 wie mit 14 Jahren. Da alles Hauptschüler sind kann man davon ausgehen, dass sie ungefähr das gleiche Umfeld haben. Mit zusätzlichen Fragen in den Fragebögen (nach familiärer Situation, Freunden, etc. etc.) kann man all zu krasse sonstige Unterschiede dieser Gruppen vermeiden. Sieht man jetzt, dass die Gewaltbereitschaft in der Gruppe mit den vielen gewalthaltigen Videospielen stärker ansteigt (so wie hier gezeichnet) hat man Kausalität, nicht nur Korrelation, nachgewiesen. Glückwunsch! ;-)
    ...
    Das alles (samt der Grafik) ist zwar schön und gut, aber...
    Original von CartoonHeld, Pressezitat (?)
    Laut der Studie bleibt der Konsum von Horror- und Gewaltfilmen in der Kindheit und der Pubertät nicht ohne Auswirkungen: So sei die Bereitschaft der Jugendlichen, selbst Gewalt anzuwenden, "über die Jahre mit zunehmendem Konsum von medialer Gewalt" angestiegen, schreiben die Wissenschaftler. Besonders groß sei dabei die Gefahr, die von gewalttätigen Computerspielen ausgehe.
    Wenn ich das jetzt richtig lese, sollten in deiner Grafik dann sowohl dein roter als auch dein grüner Strich ansteigen. Und dann habe ich persönlich wiederum ein Problem, die Kausalität zu erkennen. Steigt rot, weil grün ansteigt oder umgekehrt? Wäre einer der beiden Striche konstant und nur der Level unterschiedlich, dann wäre ich bereit, die Kausalität zu akzeptieren, aber so, wie es hier dargestellt wird, war eben weder das Gewaltpotential noch der Konsum konstant, oder?

  6. #56
    Original von CartoonHeld
    aber tut mir leid - ich kann nur aus eigener erwahrung sprechen, dass haupschüler eindeutig stärker zur gewalt neigen als gymnasiasten
    aus der Studie:
    The participants investigated in this study belong to the
    approximately 40% of students in the public school system
    of Bavaria who attend Hauptschule, the most basic track
    of secondary education in Germany1. Among the students
    of Hauptschule are problem groups characterized by violence
    problems, social discrimination, and low career perspectives.
    Several studies of violence among students (Arbeitsgruppe
    Schulevaluation, 1998; Fuchs, Lamnek &
    Luedtke, 2001; Holtappels, Heitmeyer, Melzer, & Tillmann,
    1997; Tillmann, Holler-Novitzki, Holtappels, Meier,
    &Popp, 1999) confirm that Hauptschule is prone to student
    violence.
    Man sollte diese komplett lesen, bevor man diese in die Tonne wirft. Hier auf der Uni haben wir Zugang zu

    Habe sie erstmal nur überflogen, scheint aber so grob erstmal sinnvoll gemacht worden zu sein. Die Jungs hätten niemals die Spiele oder Filme sehen dürfen, die dort befragt worden sind, die Tatsache, dass sie diesen hatten, deutet sehr stark drauf hin, dass die Eltern versagt haben.

  7. #57
    Steht auch ne Begründung, warum extra Hauptschüler genommen wurden.

    [...]we preferred to investigate
    a subpopulation with higher probability of antisocial be-
    havior than their peers, meaning a subpopulation in which
    violence and delinquency are less rare events than among
    students of Realschule and Gymnasium. If we want to find
    potential approaches to violence prevention, we should
    study areas where prevention is especially necessary.

  8. #58
    Ich finde die Hauptbegründung ist eher:

    The study presented here is relevant to society, in
    that the majority of at-risk youth and violent adolescent
    criminals remain at low educational levels.

  9. #59
    ok, das erklärt vieles. auch müsste sowas mit in den vordergrund rücken - warum man nur hauptschüler befragt hat.
    doch das was mich immer noch am meisten stört, ist die persönliche meinung der leute(egal wer das war). sowas("... solche Medien verbieten" ) gehört einfachnicht hin. sondern eher eine erklärung warum man wen und wieso ausgewählt hat.
    und für mich ist immer noch nicht geklärt ob gewalthaltige spiel mehr gewalt erzeugen oder mehr gewalt zu mehr gewalthaltigen spielen führt.

  10. #60
    :wall:
    natürlich muss sich kurz danach unser lieblingsbundesland einmischen:
    "Ich halte den derzeitigen Jugendschutz bei Computerspielen für völlig unzureichend. Wir brauchen ein Bündel an Maßnahmen, an deren erster Stelle ein ausdrückliches Herstellungs- und Verbreitungsverbot virtueller Killerspiele im Strafgesetz mit Freiheitsstrafen bis zu einem Jahr oder einer empfindlichen Geldstrafe steht",
    (Joachim Herrmann, Innenminister Bayern)
    --> http://www.golem.de/0809/62128.html

    wenn man keine ahnung hat, einfach mal die fresse halten
    -->
    Befürworter einer solchen Regelung meinen damit meist nicht die klassischen Ego-Shooter im Stile eines Half-Life, sondern Titel wie das weltweit umstrittene Manhunt - das hierzulande aber aufgrund der geltenden Jugendschutzbestimmungen gar nicht in den Handel kam.
    bzw. stehen bald wieder irgentwelche wahlen an, dass sie jetzt mit jedem mist auf stimmfang gehen? alle paar jahre die selbe leier :motz:

    der und viele andere minister, besonders Beckstein, hat noch nie einen egoshooter oder etwas anderes gespielt und will hier erzählen was in solchen spielen gemacht werden kann und was nicht. und ich wette wenn er kinder hat spielen die genauso egoshooter und ziehen sich musik und filme aus dem netz.

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