Race Driver Grid: das bessere Need for Speed.

[2fast4you]

Wuusch, ich hab grad die Demo von Race Driver: Grid angespielt, und ich muss sagen: Die Artikel in den Zeitungen passen gut zu meinem Fazit.
In dem Spiel gibts weder Qualifying noch Boxenstops, dafür aber erstaunlich real wirkende, aggressive KI die aber auch Fehler macht und dieses brilliante Feature mit dem Zeitsprung, geklaut in Prince of Persia.
Aber nochmal von vorne: Wenn man ein Rennen beginnt startet man direkt in der Startaufstellung, kein Qualifying, nur der Countdown und los gehts.
Aber das soll mir recht sein, es macht verdammt viel Spaß sich von hinten (wird wohl zufällig ausgelost) durch die KI-Fahrer durchzukämpfen, und das bedeutet etwas ganz anderes als in NFS.
In RD:G fahren die eine recht stramme Linie, machen die Kurven zu, versuchen aus dem Windschatten zu überholen und drängeln ständig, auch untereinander. Das hat natürlich folgen die von einem hervorragenden Schadensmodell prima umgesetzt wird, interessanterweise machen sich die KI-Kameraden auch untereinander fertig, es kommt öfters vor das sich in Kurven ein regelrechter Pulk bildet und die Fetzen fliegen weil wieder jemand Kacke gebaut hat.
Aber, wenn zwei sich streiten freut sich der dritte, und ich freu mich wie ein Schneekönig wenn ich jemanden gefühlvoll in die Planke gedrängt hab und das Opfer einen tip-top Stolperstein für nachfolgende Autos bildet.

Hier kommt auch schon das nächste dicke Ding: Der Zeitsprung zurück.
Man hat je nach Schwierigkeitsgrad nur 0-5 Stück, und er spult auch nur ein paar Sekunden zurück, funktioniert aber prima.
Wenn eins dieser Abdrängmaneuver mal schiefgeht und man selbst im Reifenstapel steckt kann man es einfach nochmal versuchen anstatt das ganze Rennen neu zu beginnen.
Höchst sinnvolle Geschichte, so kann man auch viel Risikobereiter fahren als man es sonst tun würde, und ich denke genau das macht den großen Spaß, den ich in den letzten NFS-Teilen irgendwie vermisst habe.

Drift-Rennen gibts übrigens auch, die mag ich aber nicht. Ist doof.

[Nemox]

Gibt´s dann für diese unfaire Fahrweise der Gegner auch Fahrstrafen, oder bleibt das so wie in Race Driver 3, dass nur man selbst für unfaires Fahren bestraft wird?

[2fast4you]

In der Demo gibts nur drei Events: Muscle-Car fahren, Driften mitm einem Nissan und WTCC-Tourenwagen.
Driften tut man eh alleine, die anderen beiden eignen sich hervorragend zum rumschubsen, bestraft wurde ich dabei nur durch das Schadensmodell falls ich es übertrieben habe.

[Sagga]

Selbst bei grobem Abkürzen bekommt man keine Zeitstrafe. Da war der Vorgänger deutlich eigenwilliger. Da gabs ab und an schon eine Strafe wenn man die Linie berührt hat, an anderen stellen konnte man mal ne Schikane auslassen.

Die Rennen sind wirklich recht spannend. Man hat aber nicht ganz den Tiefgang wie in einer Simulation. Denn von einer Simulation ist RD:G sehr weit entfernt. 2Fasts Threadüberschirft "das bessere Need for Speed" triffts recht gut. Hier lässt sich durchaus eine starke ähnlichkeit zum Vorgänger erkennen.

Die vergabe der Startposition folgt wohl der regel, hauptsache weit hinten. In Veranstaltungen mit mehreren Rennen startet man immer recht weit hinten. Die Position im vorhergehenden Rennen scheint keinen Einfluss zu haben. Der groß Konkurent steht aber immer in der 1. oder 2. Reihe...

Die Driftrennen sind ganz ok. Man darf immerhin selber Lenken. Nicht wie in NFS Carbon/ Pro Street, bei denen das Spiel selber gegenlenkt.

Was mich persönlich auch schon bei der Demo fasziniert hat, ist dass das Spiel auch auf meinem betagten Rechner recht ordentlich läuft. Das war bei Colin McRae Dirt so nicht der Fall. Nur halte ich die Grafik für nen ziemlichen Effektoverkill. Etwas weniger Leuchteffekte, etc. wäre mir da lieber gewesen.

Was RD:G aber überhaupt nicht geht ist der Sound der Autos. Manche Autos klingen teilweise eher wie ne mischung aus Küchenmixer und Waschmaschine als nach heißerem Supersportwagen. Z.B. beim Murciélago bin ich da von GTR2 anderes gewöhnt. Dort brüllt einen der richtig an.

Für Leute denen ein Need for Speed zuviel Arcade ist, ist Grid die richtige Wahl. Simfreaks warten auf GTR Evolution.

[2fast4you]

Den Sound bin ich von Race Driver ja gewohnt, man _könnte_ es jetzt mit GT Legends vergleichen, da bläst einem der V8 den Dreck aus den Ohren, aber die wurden ja auch am Original aufgenommen.

Hinten starten kommt gut, die KI fährt recht actionorientiert und der Positionskampf Tür an Tür macht richtig viel Spaß. Wäre schade darum wenn man ständig vorne startet und das Spektakel verpasst.

Und ja, die Grafik ist genügsamer als es der Schein vermuten lässt, aber immerhin schon mal kräftige Farben und tolles Schattenspiel, auch im Cockpit.
Gelungene Abwechslung zu Spielen die realistische Grafiken mithilfe 13.000 verschiedener Brauntöne erzeugen wollen... (Ok, mit hat auch Giants: Citizen Kabuto gefallen...)

Mehr kann ich in ein paar Tagen nachreichen, hab heute Versandbestätigung von Okaysoft erhalten...

[Sagga]

Original von 2fast4you
Den Sound bin ich von Race Driver ja gewohnt, man _könnte_ es jetzt mit GT Legends vergleichen, da bläst einem der V8 den Dreck aus den Ohren, aber die wurden ja auch am Original aufgenommen.

Aber gerade bei einem Spiel, dass überall als neue Referenz dargestellt wird erwarte ich auch dass z.B. beim Sound was ordentliches rüberkommt.

Mit was ich persönlich auch net so ganz zurecht komme, ist mitm Lenkrad zu spielen. Des fällt mir mitm Gamepad um einiges leichter. Kann aber nicht definitiv sagen, ob es am Spiel oder den Lenkrad einstellungen liegt. Die FF Effekte gehen aber durchaus in ordnung.

[Tos]

Also mal mein Fazit.
Von einer Simulation ist Grid natürlich soweit weg wie es fast nur geht. Das Fahrverhalten ist vollkommen unrealistisch und es ist unverzeihlich, dass es keine Qualifikationen vor dem Rennen gibt. Naja und wenn man ehrlich ist, dann gibt es ja auch keine richtigen Meisterschaften...

Aber das war es eigentlich. Der Rest ist richtig klasse. Die Grafik ist toll, der Sound ist soweit meiner Meinung nach in Ordnung. Das Schadensmodel ist eines der besten aufm Markt. Die Boliden sehen alle klasse aus. Und die Geschwindigkeit wird richtig gut vermittelt.
Der Karriereaufbau ist auch mal was neues. Das eigene Team macht richtig Spaß. Ist eine richtig gute Idee. Die Sponsorensuche und die damit verbundenen Preisgelder sind einfach genug angelegt, dass sie den Spielfluss nicht stören und man seine Zeit auf der Strecke und nicht im Büro verbringt.
Die Strecken sind eigentlich alle sehr gut gelungen. Gerade auf den langen Geraden von LeMans kommt die Geschwindigkeit richt rüber.
Was mich stört ist aber, dass es oft nur 12 Fahrzeuge in diversen Wettbewerben sind die an den Start gehen. Klar da es keine Quali gibt wäre es sonst auch zu schwer.

Das Fahren an sich ist klasse. Klar kein Simulation etc aber genau das macht es für mich aus. Spiele ich jetzt GTR2, oder ne schnelle Runde Grid ? Ich habe jetzt keine Lust das Lenkrad aufzubauen und rundenlange Positionskämpfe sind jetzt auch nichts, außerdem habe ich gerade keine Zeit ein zwei Stunden zu fahren. Also spiele ich eine Runde Grid. Das geht schnell, satte Action auf der Rennstrecken. Es macht richtig Spaß. Man könnte Grid Rennen als eine Zusammenfassung von einem richtigen Rennen sehen. Also die Highlights. Es ist immer was los, immer Action.

Auf GTR2 auf meiner Platte als richtige Simulation in Verbindung mit Motec etc will ich nicht verzichten. Aber Grid macht auch richtig Spaß und ist im Vergleich zu NFS und anderen Arcade-Racern wesentlich besser gemacht. Man merkt finde ich, dass Codemasters viel Erfahrung in Sachen Racing hat. Kann Grid nur weiterempfehlen. Aber vorsicht, ist wie gesagt unrealistisch aber dafür Action pur. Bin mal auf das Formel 1 Spiel was nächstes Jahr von ihnen erscheint gespannt. Wehe wenn das Arcade ist !

[2fast4you]

Ok, jetzt etwas mehr gespielt, und wie ich schon sagte: Das bessere NFS.
Es ist keine Simulation und das ist gut so, in RD:G kann man einfach einsteigen und losfahren, keine lästigen Qualifyings oder anderen Kram.
Strafen für abgekürzte Schikanen gibts wohl auch keine, aber man kommt leicht ins Schleudern wenn man es übertreibt.

Karriere: Man muss eigene Autos kaufen, das is gut, und man kann im Rennen soviel Schubsen und drängeln wie man will, Reparieren kostet kein Geld und man bekommt für jedes Rennen ein frisches Auto.
Das Fahrverhalten verzeiht auch gröbere Fehler, und man hat auch noch die Möglichkeit ein paar Sekunden in der Zeit zurückzuspringen, das läd zu riskanten Maneuvern ein -> Sehr gut, da kann man sich austoben.

Alles in allem ein Spiel wie ein Winterstiefel: Reinschlüpfen und wohlfühlen.
Die Steuerung ist eingängig und die Zugänglichkeit kriegt man gleich zu Anfang der Karriere demonstriert, kein einfaches Intro ansehen sondern gleich mal das erste Rennen fahren. Nur eine Runde, dafür aber in einer Viper SRT 10.

Ach ja, Lenkrad: Das fährt sich hervorragend, aber nur wenn man das Lenkradspiel auf 0% stellt, sonst eiert man selbst auf Geraden herum wie eine Kuh auf Glatteis.
Weiß der Geier warum 20% die Voreinstellung ist, so ist das ja unspielbar...

Fazit: Explizit keine Simulation, aber hervorragende Action-Raserei mit schicker aber dennoch hardwareseitig genügsamer Grafik.

[MrError]

kann ich nur bestätigen,
hab das spiel auf der xbox360 durchgespielt und macht echt hammer laune.. nur man sollte keine sim erwarten, es gibt sozusagen nix zum konfigurieren an den autos