Ok, was ist Sucht.
Hier hilft uns die Wiki weiter.

Nehmen wir mal ein lapidares Beispiel. Ich habe eine Buchreihe entdeckt, die mich total fesselt.
Ich lese und lese und lese, 5 dicke Wälzer.
Bin ich süchtig? Der Abwasch liegt einen Tag länger, die Betten sind nicht gemacht, evtl habe ich vergessen, den Müll rechtzeitig zum Container zu bringen.

[Zitat Wikipedia]
Im Wesentlichen handelt es sich um eine Ersatzhandlung, bei der die geistige und emotionale Energie auf die Auseinandersetzung mit dem Suchtmittel gerichtet ist. Die Notwendigkeit menschlicher Kontakte und oft auch die Anforderungen des Alltags werden missachtet. Dies gilt sowohl für die stofflichen Süchte mit körperlicher Abhängigkeit, als auch für die nicht-stofflichen Süchte. Bei den nicht-stofflichen ist das Suchtmittel die Beschäftigung mit beispielsweise Arbeit, Essen, Sex, Computer usw. Wie bei allen Süchten sind die Suchtmittel veränderlich und die vielfältigen Formen der Süchte können ineinander übergehen und sich vermischen. [/Zitat Wikipedia]

Ergo bin ich süchtig.

Würde man mich als süchtig bezeichnen, weil ich viel lesen? Nein, komischerweise nicht (Vorraussetzung, ich lebe ohne Lebensgefährten/Familie)

Ich sitze viel am PC, weil er für mich einerseits eine unendliche Bibliothek darstellt, eine Freizeitbeschäftigung, in die natürlich auch Onlinespiele fallen. Es gab auch Zeiten, da hat mich ein Spiel derart fasziniert, dass ich ganze Nächte durchgespielt habe. Aber ich habe für mich festgestellt, dass es mir mehr um die Kontakte geht, die ich auch sehr gerne im sogenannten "Reallife" nutze. Mittlerweile habe ich Freunde rund um den Globus, die ich noch nie gesehen habe, aber regelmäßige Unterhaltungen stattfinden und das seit mehr als 10 Jahren!

Sicherlich gibt es sogenannte "Suchtverhaltensweisen" in Bezug auf PC und Spiele. Wenn schulische/berufliche Leistungen leiden, Treffen auf der anderen Seite der Haustür nicht mehr stattfinden, Amtsgänge nicht mehr erledigt werden und Briefe ungeöffnet liegen bleiben.

Hier muss Abhilfe geschaffen werden, ein gesundes Mittelmaß. Greift aber nur dann, wenn der Betroffene entsprechend sensibilisiert ist. Kritik hilft nur in soweit, als dass derjenige die Rolläden herunterläßt.
Und jeder weiß: Verbote reizen NOCH mehr.

LG
Murinia