Original von UI_4054
Und genau deswegen gibt es keinen Süchtigen - Der Süchtige ist ein Trugbild, geschaffen von denen, die selber diese Position einnehmen wollen, aber es nicht können.
Eine sehr gewagte These. Genauso könnte man sagen, es gibt keine Schokolade, denn die Schokolade ist nur ein Trugbild von denen, die sie essen wollen

Deiner eigenen Schilderung nach würde ich dich persönlich nie und nimmer als süchtig bezeichnen, selbst wenn dich dein eigener Ehrgeiz in dieser Hinsicht stört. Du kennst auch noch ein Leben außerhalb der virtuellen Welt und machst deine Abschlüsse. Wenn du Onlinesüchtige "kennenlernen" möchtest, dann empfehle ich dir mal im onlinesucht.de - Forum zu lesen, hab ich auch getan.

Dort kannst du Schilderungen von echt Verzweifelten lesen, die nix mehr auf die Reihe kriegen, ihren Job oder Schule /Ausbildung vergeigen, die Freundschaften vernachlässigen und denen der/die PartnerIn wegläuft usw... (Denen erzähl mal was von Trugbild der anderen *g*). Aber auch lustig, dieses Forum, es werden regelrechte Verschwörungstheorien aufgestellt, die von Blizzard als bewusst Suchtproduzierende Firma sprechen .

Dass du ein Individualist bist, ist doch okay und dein freier Wille. Mir scheint es nur so, als hättest du selbst damit ein Problem, weil du diese Tatsache hier so vehement verteidigst. Bevor du mich falsch verstehst, ich will dich nicht mit meinen Worten angreifen.

Und bitte fangt in diesem thread nicht über die Auswirkungen von Counter-Strike und Co auf Amok-Läufer an zu diskutieren, das gehört wirklich nicht in diesen thread.


@ PKK:

Da tauchen ja Namen auf, von denen man ewig nix mehr gehört hat . Zum Beispiel Zweiblum, sagte im Dezember 2004 "ich bin Anfang nächsten Jahres wieder da" und seitdem nix mehr, sehr seltsam.

Hier ist mal ein interessantes WoW-Tagebuch.

@ Waschbär:

Ich finde schon, man kann das stereotype "junkie-bild" bemühen, wie du dich ausdrücktest, denn: So lange man sein Leben meistert und in seiner Freizeit spielt, kann man das nicht als Sucht definieren. Sucht fängt dort an, wo man sich selbst oder anderen schadet. Man ist vielleicht gefährdet, irgendwann die Kontrolle zu verlieren, mehr aber auch nicht. Es gibt ferner eine stoffliche (Heroin, Alkohol, etc) und eine nichtstoffliche Sucht (Glücksspiel, Zwangsneurosen - z.B. zwanghaftes Händewaschen, Cleptomanie, Kaufsucht und und und)... Doch auch bei der nichtstofflichen Sucht gibt es körperliche Reaktionen, so schüttet das Gehirn das Glückshormon Dopamin aus. Mal ein kleiner Exkurs:

Das Glückshormon Dopamin wird ausgeschüttet, wenn eine Gefahr ohne Schaden überstanden ist. Je mehr Adrenalin vorher produziert wurde, desto mehr Dopamin wird hinterher ausgeschüttet.
Dopamin schüttet der Körper auch aus, wenn wir lieben. Gemeinsam Gefahren durchleben ist gut für die Liebe, denn wir verbinden die Ausschüttung des Glückshormons mit dem Menschen an unserer Seite. Gemeinsam gemeisterte Gefahren schweißen zusammen. Anders gesagt, wir haben nicht Herzklopfen, weil wir uns verlieben, sondern wir verlieben uns, weil wir Herzklopfen haben.
Original von Waschbär
daher finde ich schon, dass es, wie bei drogen ala btmg, sehr stark auf den jeweiligen gegenstand ankommt, weil jeder gegenstand ein unterschiedlich hohes suchtpotenzial, ein ganz spezifische zugangsformen und individuelle (neben)wirkungen hat.
Ich denke, es kommt auch auf die Vorlieben des Menschens an. Dass ein Gegenstand Suchtpotential haben soll, stimmt nur eingeschränkt, ein schlechtes Spiel wird sicher kaum jemanden fesseln z.B., ein gut gemachtes hingegen, kann einen schon in seinen Bann ziehen - in allererster Linie kommt es auf den User an. So gibt es reine Strategen oder reine FPS-Fans usw., andere frönen der Chatsucht (kein Spiel aber wir reden ja von "unterschiedlichen Gegenständen"). Ich sehe es eher so, dass nicht der Gegenstand entscheident ist, sondern die Vorliebe des Menschens.

Original von Waschbär
weiterhin glaube ich, dass gerade bei dingen wie computerspielen für viele spieler eine eigenständige erkenntnis einer problemsituation erfolgen kann, wobei hier nätürlich auch wieder das alter bzw der reifegrade der person (und damit die fähigkeit zur selbstreflexion) entscheidend ist. aber prinziepiell würde ich spielen eine geringeres sucht-potenzial als attestieren, als substanzen, die man in irgendeiner form einnimmt (direkte biochemie).
Diese Erkenntnis kann bei jedem Süchtigen erfolgen, bei stofflich-Süchtigen wohl noch viel eher, da sie körperlich den Entzug spüren und es ihnen wohl viel eher bewusst wird. Nichtstofflich-Süchtige haben es imho schwerer, sich ihre Sucht einzugestehen, denn es gibt ja tausend andere Gründe, die sie sich selbst nennen können, wieso sie jetzt lieber zocken, als schwimmen zu gehen oder in die Schule und und und. Zur Biochemie, s.o. Glückshormone, wissenschaftlich nachgewiesen.