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Thread: Kann man Spiele unabhängig vom Inhalt sehen?

  1. #1

    Kann man Spiele unabhängig vom Inhalt sehen?

    Hi Leute,

    ich wollte mal eine kleine Diskussion anregen, ob man Spiele unabhängig von ihrem Inhalt zocken kann. Der Hintergrund für diese Grundsatzfrage ist folgender:

    Wir bekommen in letzter Zeit immer häufiger Spiele zum Testen vorgelegt, wo ich mir die Frage stelle: "Nettes Spiel, aber muss das denn in diesem Umfeld sein?" Beispiele dafür sind z.B. Crime Life - Gang Wars (unser Test), Content under Pressure (unser Test) oder jetzt Übersoldier (Homepage). In Crime Life es darum, möglichst viele Leute umzulegen, damit man cool dasteht, in Content unter Pressure erreicht man hohes Prestige dadurch, dass man Vandalismus begeht und in Übersoldier wird ein Wehrmachtssoldat zum Helden (zugegebenermaßen als Widerstandskämpfer). Das letztgenannte Spiel ist mir nun gerade zum Test auf den Tisch gefallen, es gefällt mir eigentlich ganz gut, aber eben mehr action- als inhaltsmäßig.

    Deswegen möchte ich eine kleine Diskussion anregen, ob man Spiele losgelöst vom Inhalt überhaupt wahrnehmen kann oder ob der Inhalt immer Einfluss auf das Spiel hat. Versteht mich nicht falsch, als Egoshooter-Fan eigne ich mich erdenklich schlecht als Moralapostel, aber in den meisten FPS kämpft man für die gute Sache und inhaltlich steht immer fest: "Du tötest nur, um anderen zu helfen" und "Das ist nur ein Spiel". In Übersoldier verwischen sich die wahrnehmbaren Grenzen von Spiel, Umfeld und vor allem Präsentation des Spiels so stark, dass ich zumindest das gesamte Setting als unangebracht wahrnehme. Auf dem Handbuch z.B. ist ein Soldat mit Gasmaske zu sehen, überall im Spiel gibt es massenweise Nazipropaganda (nur eben ohne Nazisymbole) zu sehen. Damit aber auch genug zu Übersoldier, es muss nun gerade mal herhalten, weil es das aktuellste der betroffenen Spiele ist.

    Ich bitte darum, mal eure Meinungen dazu zu formulieren, was ihr von meinen Gedanken haltet. Bitte führt keine "Gewalt in Spielen"-Diskussion, darum geht es mir eigentlich nicht. Interessant sind eher solche Fragen wie "Braucht man Spiele dieser Art?" oder "Wieso werden solche Spiele überhaupt erstellt?". Ich bin mal gespannt, was ihr dazu so meint.

  2. #2
    Ich lehn mich mal etwas weit aus dem Fenster bei der ganzen Meinung...

    Ich bin erstmal vorab der festen Überzeugung der Inhalt eines Spieles muss getrennt bewertet werden zur Spielerfahrung. Weshalb? Meinungen über Inhalte oder Gameplay sind immer subjektiv.

    Als Actionspiel kann es super sein aber wenn es von der Story her einfach nur "abnormal" ist sollte man darauf hinweisen und es extra bewerten. Beispiel, weils es ins Extrem passt; Postal 2 inkl. Addon.

    Die Story ist wunderbar menchenverachtet und geht sogar im gewissen sinn gegen die Menschenwürde und jeder Religion. Stichwort. Tag 2. Wer es kennt weiß was ich mein.

    An sich find ich das spiel wiederum lustig, soviel hmm "lustige" (waffen)varianten haben nur einen einfach geilen schwarzen Humor.

    Gewalt ja gern, Inhalt sollte aber passend sein.

    Fazit: Es getrennt zu sehen, seh ich als Pflicht.

  3. #3
    Umsobald vermittelt wird, dass in einer Welt die mehr oder wenigerder realen Welt ähnelt, dass töten das Mittel zum Zweck ist, dann ist der Inhalt sehrwohl fraglich. Darauf sollte zumindest hingewiesen werden.

  4. #4
    Bei jedem MMORPG ist Töten das Mittel zum Zweck. Zweck = Aufsteigen, Mittel = alle Tiere in der Nähe umhauen, die nicht schnell genug weglaufen.

  5. #5
    Naja, erstmal bekommen wir doch sowieso nur Spiele vorgelegt die auch ne USK Freigabe haben, oder? Also sind wir da schon mal nicht gezwungen gewisse Grenzen zu überschreiten.

    Ansonsten bin ich aber der Meinung das ein Spiel nur "gut" sein kann, wenn es sowohl in Technik als auch Präsentation in sich stimmig ist. Ob man nun wirklich immer für die "gute Sache" kämpfen will oder nicht mag dahingestellt sein, wenn ein Spiel aber lediglich versucht mit brachialer Grenzüberschreitung Eindruck zu schinden wird das schnell auffällig und sollte dann auch entsprechend ins Review einfließen. Klar, Postal ist streckenweise für leichtere Gemüter schlichtweg wiederlich, aber als Gesamtwerk - jedenfalls in meinen Augen - schon irgendwie in sich konsistent. Man mag es oder hasst es, aber in sich, ist es ein ziemlich gutes Spiel.

    Mir persönlich würde es sicher schwerfallen, Inhalt vom Spiel zu trennen, das Ganze kommt als Einheit, will so verstanden werden und sollte daher auch so betrachtet werden. Alle Einzelaspekte eines Spiels können den Gesamteindruck negativ werden lassen, und nur auf den kommt es letztendlich an. Klar, wenn irgendwelche revolutionäre Eigenheiten in Steuerung, Grafik oder Gameplay vorhanden sind kann man die erwähnen, wenn der Gesamteindrruck trotzdem schlecht ist, muss man das auch so sagen dürfen.

    Und zwingt uns irgendwer diese Spiele zu testen? Wie halten das die Zeitungen, da hab ich keinen Überblick?

  6. #6
    Original von CarlosCM
    Bei jedem MMORPG ist Töten das Mittel zum Zweck. Zweck = Aufsteigen, Mittel = alle Tiere in der Nähe umhauen, die nicht schnell genug weglaufen.
    Welches RPG (ob nun Multiülayer oder nicht) ähnelt denn in etwa unserer realen Welt, außerdem gibt es in den meisten RPGs ne Begrenzung, versuch mal einfach Zivilisten anzugreifen...

  7. #7
    Morrowind sollte das erlauben, ich weiss nicht wie es bei Oblivion aussieht.

  8. #8
    Morrowind erlaub es Zivilisten anzugreifen, nur hat das schlechte Auswirkungen auf den Spieler.

    BigB hat oben ein Spiel beschrieben, wo es darum geht zu töten um cool zu wirken... sowas ist meiner Meinung nach Nichts, was verbreitet werden sollte.

  9. #9
    Grundsätzlich -- denke ich -- lässt sich aus der Tatsache "was" ein Spiel so alles hat (Story, Spielmechanik, Waffen etc.) nicht ableiten wie gut ein Spiel ist. Soll heißen: Ein Spiel kann und ist oft mehr als die Summe seiner Teile. Schlechte oder fragwürdige Story heißt nicht, dass ein Spiel auch schlecht ist, genauso wie eine schwache Spielmechanik nicht zwingend bedeutet, dass man ein schlechtes Spiel vor sich hat. (Wobei die Spielmechanik eher die Basis bildet, ohne die wird's schwer. Ohne Story hingegen lassen sich wunderbare Spiele schaffen, z.B. Tetris. Allerdings ist es auch so, dass die Story schon wichtig ist. Tetris ist toll und alles, aber eben auch ein Spiel der Vergangenheit.)

    Reviewen kann man grundsätzlich jedes Spiel, allerdings muss man den Spiel auch kritisch gegenüber stehen. Und zwar nicht nur der Grafik, dem Sound, der KI oder der Waffenauswahl, sondern eben auch der Story. Mir ist schon klar, dass viele Actionspiele (und -filme und -bücher) keine sehr tolle Story bieten (im Sinne von flach, schon tausenmal gehört, ihr wisst was ich meine), was bei solchen Action-Dingern eigentlich auch nicht weiter wichtig ist (Hey, wehe irgendeiner versucht "Die Hard" mal mit Story zu drehen! No Way!). Erwähnt werden sollte sowas natürlich trotzdem, nicht dass sich der Leser auf eine "Mafia"-artige Story freut und bitter enttäuscht wird, weil wieder bloß irgendwelche arabische Terroristen Geiseln in ihrer Gewalt haben und [beliebige US-Großstadt einsetzen] in die Luft jagen/vergiften wollen, und er die bösen Turbanträger per Schuss zwischen die Augen abknallen muss. Ihr wisst was ich meine. Nicht das sowas nicht Spass machen würde, aber "Mafia" ist es eben nicht.

    Aber das war ja eigentlich nicht die Frage. Es geht um "fragwürdige" Spiele mit "fragwürdigen" Stories. Kann man auch testen, na klar, aber kritisch muss man eben auch wieder sein, na klar. Auch klar, dass es Spiele mit toller, genialer, unschlagbarer Spielmechanik gibt, aber mit ekliger und fragwürdiger Story. (Die "Splinter Cell"-Reihe wäre so ein Fall.) Hier gilt eigentlich das gleiche: Desto fragwürdiger, desto mehr muss darauf eingegangen werden. Natürlich kann man nicht Spielmechanik und Story gleichzeitig abhandeln, aber im Fazit am Ende sollte doch ganz deutlich gesagt werden das die Story fragwürdig ist, und dass eben ein fader Beigeschmack bleibt. Auch kann man seinen ganzen Text ja einen bestimmten Drall geben, der schon ganz deutlich macht, was mit den Spiel falsch ist. Ich bin nämlich nicht der Meinung, dass man das alles so richtig "trennen" kann, zumindest nicht im Fazit.

    Natürlich gibt es -- was die Frage "Review oder nicht" angeht -- auch irgendwo eine Grenze, aber die kommt erst irgendwo weiter hinten, bei Nazispielen oder so, und ich denke nicht, dass irgendjemand bei dlh.net je daran auch nur denken würde sowas zu Reviewen.

    Jedenfalls: Eine kritische Einstellung gegenüber der Story ist wichtig, nicht nur was die Dramatik und Spannung angeht sondern auch was Inhalte angeht. Und naja, stimmt schon, kritischer Umgang mit Story-Inhalten fehlt schon oft bei Spiele-Reviews (siehe: "Splinter Cell"-Reihe, oh man, strapaziertes Beispiel) aber ich denke, dass werden doch die Reviewer hier drauf haben, ohne das man sie extra drauf hinweisen muss? Ich hab hier jedenfalls eigentlich nur gute Review gelesen.

    Außerdem denke ich, dass du es schon drauf haben wirst die richtigen Spiele auszusuchen. (Denn eins ist auch klar, jedes Review -- ob Verriss oder Hochpreisung -- ist Werbung, und deshalb muss man schon gut auswählen. Aber das ist auch klar.)

  10. #10
    Ich sag mal so. Wenn man ein Spiel spielt was man nicht versteht weil es in einer Sprache ist welche du nicht beherrscht und dann immernoch Spaß macht, lässt es sich schon gut teilen.

    Blos ist eine gute Story heutzutage unverzichtbar um beispielsweise im Ego-Shooter-genre bestehen zu können.
    Bei Strategiespielen ist das nicht ganz so wichtig wie ich persönlich finde da das Aufbauen schon sehr viel Spaß macht. Bei Shootern muss eine Story deshalb vorhanden sein damit es sich von anderen abheben kann.

    Vorallem 2. Weltkriegsshooter sollten Story vorweisen. Es muss dabei nichtmal nah an der wahren Geschichte sein.


    Zusammenfassend kann ich sagen: Es kommt auf das Genre an. Rollenspiele und Ego-Shooter sollten eine Story aufweisen um sich von den Genrekollegen abheben zu können. Strategiespiele und Beat em Ups beispielse brauchen meiner Meinung nach keine dichte Story.
    Sollte sie vorhanden sein ist es natürlich immer besser. Dabei kann man es aber auch übertreiben und das Spiel vermiesen.


    Von Spielen bei denen man belont wird wenn man gewalt ausübt finde ich persönlich nicht gerade berauschend.
    Man nehme als Beispiel Manhunt oder eben True Crime. Solche Spiele unterstreichen meiner Meinung nach das Klichet das man überall von Ballerspielen oder auch Killerspielen hört.

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