Der Golem ist ein Geschöpf in einer alten böhmischen Legende. Diese erzählt, wie der berühmte Philosoph, Talmudist und Kabbalist Rabbi Judah Löw in Prag mit zwei Synagogendienern den Golem aus Lehm erschaffen hat, um den Juden zu helfen sich von dem Vorwurf des rituellen Kindermordes zu befreien.
Die Legende geht in ihrer Urform vermutlich auf mittelalterliche Wormser Texte zurück, welches die Geburtsstadt Rabbi Löws sein soll.
In der Legende wurde der Golem durch kabbalistische Rituale zum Leben erweckt, durfte aber nicht für profane Zwecke missbraucht werden bzw. ihm musste der Zettel der unter seiner Zunge lag und auf dem das heilige Wort geschrieben stand, welches ihm Leben verlieh an jedem Sabbat (der Tag an dem nach jüdischem Glauben nicht gearbeitet werden durfte) entfernt werden. Als ihm z.B. das Wasserholen aus der Moldau befohlen wurde, geriet er in Raserei. Als Folge solcher Vorfälle wurde der Golem von Rabbi Löw wieder zu Lehm verwandelt. Ein Lehmhaufen auf dem Dachboden der Altneusynagoge in Prag sollen seine Überreste sein.