Das ist indirektes Mehrheitswahlrecht: Wer die meisten Stimmen im Stimmbezirk bekommt, dem stehen dort alle Wahlmännerstimmen zu, die im Endeffekt darüber entscheiden, wer Präsident wird - nicht die wählenden Bürger an sich.

Der Vorteil beim Mehrheitswahlrecht ist, dass man klare Mehrheiten im jeweiligen Kollegium - Parlament, Nationalversammlung, Wahlmännerkollegium, etc. - herstellen kann. Der Nachteil ist, dass die Bürger, deren Stimmen dem unterlegenen Wahlkandidaten gegeben wurden, dort nicht repräsentiert werden - selbst wenn sie wie 2000 bei den Präsidentschaftswahlen in den USA kumuliert insgesamt die Mehrheit ergeben und selbst wenn die Differenz zwischen Mehr- und Minderheit in den Stimmbezirken bzw. Staaten lediglich bei einer Stimme gelegen hat.

Bei allerdings nur zwei Kandidaten bei den Präsidentschaftswahlen in den USA, die ernsthaft Chancen auf den Sieg haben, ist nicht das Mehrheitswahlrecht an sich, sondern das regionale Wahlmännersystem problematisch.