"Würde dieser Streik nur die DB treffen, könnten die von mir aus streiken bis in alle Ewigkeiten. Fakt ist aber, zahlen wird das der Bahnkunde und die Auswirkungen des Streiks trifft die Wirtschaft des Landes erheblich."

Ich will mich jetzt gar nicht zu den Forderungen der Gewerkschaft oder der Bahn auslassen - aber wenn man mit dem Argument kommt - streiken geht nur, solange es keinem wehtut - dann verfehlt das doch irgendwo das Ziel des Streiks, oder?

Und Verhandlungen sind nun mal wie Marktgeschacher - wenn du 10% haben willst, und 10% verlangst, hast du null Handlungsspielraum, wenn die andere Seite auf stur stellt. Wenn du 30% verlangst, aber eigentlich auch mit 10% zufrieden bist, hast du etwas, das du beim Verhandeln aufgeben kannst. Ist doch wie beim Sommer/Winterschlussverkauf - die tollen Prozente die dem Kunden dort gönnerhaft gewährt werden, sind ja auch nur deswegen möglich, weil die Preise vorher hoch genug waren. In einem "alles für nen Euro"-Markt, wird es kaum Rabattaktionen geben, dort ist kaum noch Spiel für sowas (ja, ich weis, das gibt es trotzdem - ergo ist der Kram im Endeffekt noch weniger wert als den Euro

Und die Argumentation "andere verdienen auch nicht so viel" zieht auch irgendwie nicht - wieder andere verdienen viel mehr, da lässt sich immer ein passendes Gegenbeispiel finden. Das Problem sollte doch nicht sein - oh, das Sicherheitspersonal am Flughafen verdient so wenig, also lasst uns allen anderen was wegnehmen - sondern umgekehrt müsste es doch laufen, oder?

Und ohne "Kampf" geht ja scheinbar nicht viel - wenn die Leute stillhalten, werden dann die Löhne erhöht wenn es der Firma besser geht? Wohl in den seltensten Fällen.