Original von Mister Hack
Original von miram
Willst du nicht verstehen oder warum verstehst du mich nicht? Ich bin ehrlichgesagt verwirrt, das du anscheinend immer noch nicht begriffen hast was ich sagen wollte. Nochmal erklären ist mir zu mühselig.
Liegt wohl daran, daß du dich zum Teil mißverständlich ausdrückst *g*

Original von miram
Es geht meinen "Gefühl" auch nicht um die Nationalität oder ähnlichen Patriotischen Unsinn, sondern um die relative Nähe, relative "kulturelle" Nähe der Anschläge. Gäbe es nur die Anschläge im Irak käme niemand auf die Idee es könnnte einen bei der nächsten Berlin-Reise treffen. Das mulmige Gefühl stellt sich erst mit Anschlägen auf unsere "Wohlstandsgesellschaft" ein. Das hat ja eher weniger etwas mit Mitgefühl zu tun.
Kulturelle Nähe = Alles, was mit uns auf einer Wellenlänge liegt. Und das sind numal, so wie ich die Sache verstehe, christliche/kapitalistische Nationen.

Im Gegenzug im nächsten Posting dann aber diese Aussage:

Original von miram
Nochmal: es geht wortwörtlich - literally - um Distanz. Gemessen in Kilometeren.
Was jedoch zu der ersten Aussage einen Gegensatz bildet, da es durchaus Kulturen gibt, die nich mit unserer Kultur zusammenpassen, aber die Kilometerdistanz ist geringer als zu Kulturen, die zu unserer Kultur "kompatibel" sind.
Terroranschlag in Deutschland. Terroranschlag im Irak. Beidesmal 50 Tote, beidesmal Al Quaida, beidesmal Bomben in div. Bussen.

Wo schaust du länger Fernsehen, informierst dich länger im Internet? Und warum? Mir geht es um das warum wir das tun: nämlich, ich nehme mal an, bei den Anschlag in Deutschland länger in den Fernseher zu starren.

Meine Erklärung ist eben, dass dafür nicht Nationalismus oder gar Rassismus die Ursache ist, sondern die Gefahr, das sowas mir hier IN DEUTSCHLAND auch passieren kann.

Mit dem Begriff kultureller Nähe wollte ich mich auf das Problem beziehen, das sich ergibt und auf das Carlos schon richtig hingewiesen hat. Die Distanz ist nicht immer entscheidend.

Abstraktes fiktives Beispiel "Stadt": Terroristen greifen die kleinen Häuser an, weil sie diese beherrschen wollen. Wir, die wir in den großen Häusern leben kümmert das eher weniger, weil die Terroristen uns aus diesen Grund nie angreifen werden. Da kommt es zu einem terroristischen Anschlag auf ein großes Haus, verbunden mit der Forderung wir sollten aufhören die Leute in den kleinen Häusern zu unterdrücken. Die Anschläge auf die kleinen Häuser interessieren uns weiterhin eher weniger, allerdings wächst wegen den Anschlag auf das große Haus die Angst vor Anschlägen direkt auf uns. Denk dir die kleinen Häuser als Irak/Naher/Mittlerer Osten (die größe spielt auf die Geldmittel/macht an, nicht auf irgendeine "Minderwertigkeit" falls einer Lust hat mir daraus nen Strick zu drehen ...), die großen Häuser als USA/Europa/Industrieländer westlicher Prägung. Ich hoffe so kann man mich besser verstehen.

Ach ja:

Original von miram
Es ist ja nicht so das ich mir dieses "Gefühl" aussuche. 50 Leute tot im Irak? In der Tagesschau gesehen und gleich wieder vergessen. 50 Leute tot in Londen? 2 Stunden nonstop deshalb Fernsehen und Internet konsumiert. Darum geht's.
Was sagt mir das? Daß aus deiner Sicht England uns kulturell näher ist als der Irak. Wäre man jetzt gemein, würde man sagen, dich interessieren die 50 Toten im Irak nicht, während du die 50 Toten in England unglaublich faszinierend fandest...(wer Ironie findet, darf sie behalten)
Nein, nicht faszinierend. Sicher "faszinieren" mich die Bilder, aber da ist es egal woher die kommen. Wenn ich sehen oder lesen kann, das Leute aus den obersten Stockwerken eines Gebäudes springen (wie am 11.9.) dann schüttelt es mich natürlich. Aber dabei ist es egal ob dieses Gebäude nun im Irak stehen würde oder in New York.

Es gibt soviele Tote im Irak. Schaust du wegen 50 Toten im Irak 2 Stunden fernsehen? Ich nicht.

Und nochwas:

Original von miram
Trotzdem ging es den Soldaten die den Irak befreien/erobern wollten nicht darum Zivilisten zu töten. Ich denke davon kann man sicher ausgehen. Ziel war es nie unschuldige zu töten. Ziel war es immer Saddam zu entmachten, ich denke darüber dürfte es auch keine Uneinigkeit geben. Ich will nicht sagen: Zivilopfer, pfff, nicht so schlimm. Aber es ist dann doch ein Unterschied ob man gezielt auf Unschuldige losgeht, oder ob man "unabsichtig" Zivilisten tötet.
Das eine ist Mord, das andere fahrlässige Tötung, beides schlimm, aber doch ein gewaltiger Unterschied.
Dann sag genau diese Argumentationskette mal den Leuten, die im Irak ihre Angehörigen bei den Bombenangriffen verloren haben. "War ja nur eine fahrlässige Tötung, sorry. Mußte halt sein um den größeren Zweck zu erreichen". Ich glaube kaum, daß die Leute dich verstehen werden. Und da wundert sich die "westliche Welt", warum die Iraker nicht gut auf "uns" zu sprechen sind...
Ich sagte doch schon, das für mich der höhere Zweck nicht existiert. Der Irak Krieg hätte so nicht stattdinden dürfen. Aber es ist trotz allem ein Unterschied ob Mord oder fahrlässige Tötung. Jeder der jemanden der eine Person fahrlässig getötet hat ebenso bestrafen will, wie jemand, der eine Person ermordet ist ziemlich pervers.