Du hast natürlich vollkommen recht. Das mit der Kausalität muss man natürlich einschränken (Streng wissenschaftstheoretisch nicht möglich, aber ganz pragmatisch bei der Forschung? Ich würde doch sagen mit gewissen Einschränkungen schon.), aber so ist das ein ziemlich gutes Indiz.Original von Rasenmaeher
Das stimmt so nu nicht. Es ist eben so, dass man Kausalität statistisch grundsätzlich nicht nachweisen kann. Man kann nur Hinweise auf eine Kausalität finden.Original von recurrenceSieht man jetzt, dass die Gewaltbereitschaft in der Gruppe mit den vielen gewalthaltigen Videospielen stärker ansteigt (so wie hier gezeichnet) hat man Kausalität, nicht nur Korrelation, nachgewiesen. Glückwunsch! ;-)
Es könnte nun immernoch sein, dass irgendwelche Erbanlagen existieren, die gleichzeitig bewirken, dass die Aggressivität zwischen Alter x und Alter y stark steigt. Und unabhängig davon auch bewirkt, dass man mehr Spaß an Videospielen hat.
Möglich ist alles.
Aber natürlich sind solche Ergebnisse wichtige Indizien, und diese Studie ist schonmal ein sehr großer Fortschritt zu den Querschnittstudien vorher.
Hier eine kleine nette ausführliche Erklärung dazu.
Pragmatisch wollen Sozialwissenschaftler natürlich Kausalitäten suchen und finden. Das ist durchaus das Ziel solche Studien, und dafür sind solche Längsschnittstudien eben viel besser geeignet. Wenn es eine Antwort gibt, dann dort. Und eine Antwort muss es geben. Ich würde schon auf weitere Studien warten, aber die Methode dieser Studie klingt erstmal gut genug. Und es gibt überhaupt keinen Grund Studie in Anführungszeichen zu setzen ;-)
@Rasenmaeher
Sozialwissenschaftler! Kein verdammter Geisteswissenschaftler! (Dass das Ingenieure oder „echte“ Wissenschaftler auch immer falsch machen. Unglaublich! Ich bin empört.) Das sind die, die noch nicht ganz den Kontakt mit der Realität verloren haben ;-)
Und ich würde dir dann doch ein bisschen widersprechen: eine Studie auf sich gestellt wird kaum dazu beitragen können, dass wir ein komplettes Bild der Realität bekommen. Natürlich gibt es verdammt viele Variablen, natürlich ist das verdammt herausfordernd, aber es ist eine gute Herausforderung, die auch nicht umsonst ist. Ich glaube Wiederholung ist das Schlüsselwort. Wir werden ein paar mehr Studien brauchen, um uns wirklich relativ sicher sein zu können. Studien in denen man mit den Variablen spielt, und wenn dann das gleiche herauskommt, dann kann man durchaus optimistisch sein, dass man die Realität gefunden hat. Diese Studie steht auch nicht ganz für sich alleine.