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Thread: Gebühr für PC + GEZ für BILD, SPIEGEL, FAZ, ZEIT und BUNTE

  1. #1

    Gebühr für PC + GEZ für BILD, SPIEGEL, FAZ, ZEIT und BUNTE

    Neben der GEZ, mit der das deutsche Qualitäts- und Bildungsfernsehen und -radio finanziert wird, sollen nach Ansicht der großen deutschen Verlagshäuser und einflussreichsten Printmedien - Bild, Spiegel, Zeit, FAZ, Bunte, etc - zukünftig Computernutzer mit einer Gebühr belangt werden, um dem beanspruchten Qualitätsjournalismus im Interesse der Demokratie - und der benannten Blätter - zum Vorteil zu gereichen: Telepolis.de - Zwangsabgabe auf Computer.

    In diesem Zusammenhang soll das Internet - zu den oben genannten Zwecken: Qualitätsjournalismus, Stärkung der Demokratie und Lösung der finanziellen Verlagskrise - zugunsten der benannten Blätter und den dazugehörigen Verlagshäusern, zuzüglich dpa, Gruner und Jahr, Bauer- und Ganske-Verlag sowie zulasten der Online-Medien hoheitsrechtlich reguliert werden, indem den benannten Printmedien die Monopolrechte für Journalismus, Bild- und Text-Berichterstattung auch und gerade online zugewiesen werden. Mit diesen Anliegen haben sich diese Printmedien(-Verlage) mittlerweile öffentlichkeitswirksam bei der Bundesregierung, bei Landesregierungen und dem Bundestag mit einer gemeinsamen Resolution gemeldet: FAZ.de - Verleger fordern Schutz im Internet und Blogbar - Die korrigierte Resolution im Wortlaut.

  2. #2

    RE: Gebühr für PC + GEZ für BILD, SPIEGEL, FAZ, ZEIT und BUNTE

    Original von Nemox
    [...] Qualitätsjournalismus [...]
    Da musste ich kurz lachen.

  3. #3

    RE: Gebühr für PC + GEZ für BILD, SPIEGEL, FAZ, ZEIT und BUNTE

    Original von Der`Para
    Original von Nemox
    [...] Qualitätsjournalismus [...]
    Da musste ich kurz lachen.
    Du hast halt viel Humor - und sei es Galgenhumor.

    Andere könnten angesichts solcher fadenscheiniger Bestrebungen zur Regulierung des Internets weinen...

  4. #4
    Lass mal sehen: Wir haben derzeit eine Wirtschaftskrise, die Zeitung im traditionellen Sinne (also good old newspaper) geht langsam vor die Hunde. Lässt ja nur den Schluss zu, dass man hier eine Möglichkeit sucht an Geld zu kommen.

    Die derzeitigen Bemühungen rund um das Internet (auf Kosten der Nutzer) gehen mir gegen den Strich. Und dann frage ich mich auch, wozu man eigentlich was bezahlen sollte?! Qualitätsjournalismus - warum ich da lachen musste? Viele Artikel, die ich im Internet lese, strotzen nur so vor Rechtschreibfehlern, mangelhaften Belegen zur Sache und thematisch sind einige auch nicht wirklich lesenswert. Gut, ich lese jetzt nicht so sehr viele Artikel, die über Politik, Weltgeschehen etc. berichten, sondern mehr Artikel wie solche auf heise.de und ähnlichen Seiten, deren Schwerpunkt die Computer- und Internetwelt ist.

    Trotzdem muss ich immer noch lachen.

  5. #5
    Wenn ich was über Computer wissen will, suche und lese ichdas im Internet. Alles andere lese ich normalerweise in der Tageszeitung oder in Fachzeitschriften wie Capital,....

    Warum sollte ich also Geld für etwas im Internet ausgeben, was ich garnicht nutze.

    Wenn diesen Verlagen die Kosten für Veröffentlichungen im Internet zu hoch sind, müssen sie diese eben einstellen. Dann werden die Leute "gezwungen", die Zeitungen und Zeitschriften zu kaufen, wenn sie der Inhalt interessiert. Ansonsten leben wir in einer freien Marktwirtschaft, wo Angebot und Nachfrage den Preis regeln (Ausnahme GEZ).

  6. #6
    Original von Wolfmanjack
    Warum sollte ich also Geld für etwas im Internet ausgeben, was ich garnicht nutze.
    Diese Frage dürfte niemanden wesentlich interessieren. Eine ähnliche stellt man sich ja auch bei der GEZ. Warum soll man GEZ bezahlen, wenn man keine öffentlich-rechtlichen Sender einschaltet? - Und wen juckt die Frage? Nur den Fragesteller selbst, die GEZ ganz sicher nicht.

  7. #7
    Original von Wolfmanjack
    Wenn ich was über Computer wissen will, suche und lese ichdas im Internet. Alles andere lese ich normalerweise in der Tageszeitung oder in Fachzeitschriften wie Capital,....

    Warum sollte ich also Geld für etwas im Internet ausgeben, was ich garnicht nutze.
    Die Verlage behaupten, die Online-Medien - u.a. politisch motvierte Blogs und Magazine - würden Inhalte aus den Printmedien klauen, indem sie u.a. diese online zitieren und diskutieren. Damit würde Verstoß gegen Urheberrecht vorliegen - ein ähnlicher Vorwurf, wie er gegenüber Google und anderen Diensten erhoben wird, die u.a. Bücher digitalisieren und damit online verfügbar machen.

    Wenn die Internetmedien nicht mehr berichten und diskutieren dürften - egal, welcher Vorwand vorgeschoben werden würde -, indem hoheitsrechtlich, mit Zwangs- oder Privatverfügungen gegen sie vorgegangen werden würde - bspw. Sperrung der Seiten und Mahnbescheide durch eingeschaltete Anwaltskanzleien -, dann müssten die Internetnutzer alternativlos auf die Dienstleistungen der gewöhnlich im Printwesen beschäftigten Verlage im Internet zurückgreifen. Die agieren zwar auch seit über 10 Jahren - mehr oder weniger professionell - online, sind hier aber einer weitaus größeren Konkurrenz ausgesetzt. Insbesondere gilt dies für solche Verlage, die bisher geglaubt haben, es reiche aus, die Printinhalte einfach im Internet nochmal zu veröffentlichen, also ohne zusätzliche Online-Redaktionen.

    Wir, Bürger der BRD, sollen aus Solidarität zahlen, ähnlich der GEZ, im Glauben an die Qualität dieser jeweiligen Medien. Das wäre sozusagen unser jeweils persönlicher Beitrag für die Demokratie, der zuallererst gedient werde, wenn es eine starke, pluralistische Printmedienlandschaft gibt. Das ist sicherlich nicht falsch, dass die Demokratie der Kontrolle durch kritische Medien bedarf: Hierbei aber argumentieren die Medienverlage, dass diese Kontrolle nur möglich sei, wenn diese durch die subventionierten Medienverlage erfolge. Medien hingegen, die nur im angeblich rechtsfreien Raum des Internets agieren, seien nicht nur unzureichend dafür befähigt, sondern bildeten gar eine Gefahr.

    Im Endeffekt ist das natürlich nur Heuchelei - von wegen Demokratie schützen und Qualität sichern: Es geht bloß darum, dass die Verlage mehr Geld wollen. Seit Jahren beklagen sie sich über deren finanzielle Krise, und schuld daran sei das Internet. Sie könnten natürlich einfach um Geld betteln wie Porsche und Co., aber schon allein deshalb, weil die Verlage bereits vor der Finanzkrise klamm waren, sieht´s auf diesem Weg wenig hoffnungsvoll aus. Mit der Gebühr und der Berufung aufs den Demokratieschutz aber verschaffen sie sich Legitimation - ob´s alles in allem nur ums Geld geht oder nicht, ist da dann schon wieder egal.

  8. #8
    Original von Der`Para
    Lass mal sehen: Wir haben derzeit eine Wirtschaftskrise, die Zeitung im traditionellen Sinne (also good old newspaper) geht langsam vor die Hunde. Lässt ja nur den Schluss zu, dass man hier eine Möglichkeit sucht an Geld zu kommen.

    [...]

    Trotzdem muss ich immer noch lachen.

  9. #9
    Wobei hinzuzufügen ist, dass die klagenden Verlage auf sehr hohem Niveau jammern: Spiegel, Bild, FAZ, Zeit, Bunte, etc haben nach wie vor sehr hohe Auflagen. Die Erlöse aus der Anzeigenwerbung sinken zwar, auch die Zahl der Leser und Abonnenten, aber nach wie vor können die Verlage sehr passable Zahlen vorweisen: Die Bild erreicht täglich 3,5 Millionen Käufer, der Spiegel verkauft konstant eine Million Hefte wöchentlich und ZEIT, FAZ, Bunte, etc verkaufen regelmäßig mehrere hunderttausend Exemplare - die Zahl der Leser insgesamt ist natürlich ungleich höher (Siehe Wikipedia-Einträge und dort zur jeweiligen Auflage).

    Insbesondere wenn man berücksichtigt, dass es eine erwiesenermaßen zunehmende Individualisierung und Pluralisierung der Lebensstile, mithin wachsende Vielfältigkeit der Geschmacksrichtungen gibt, dann scheinen zumindest mir diese Auflagen sehr beachtlich. Natürlich haben die betreffenden Verlage auch weitere Blätter, Zeitschriften und Zeitungen im Angebot mit oft gegenteiliger und deutlich negativerer Auflagen- und Umsatzentwicklung. Aber die Auflage und die Zahl an Personen, die sie erreichen - und das sind eben regelmäßig hunderttausende, teilweise sogar mehrere Millionen wöchentlich oder gar täglich -, sollte doch an sich genügend Chancen eröffen, noch mehr Gewinn zu machen, ohne zwingend die Konkurrenten mittels des Staates aus dem Markt zu drängen?!

    Vor diesem Hintergrund und angesichts dessen, wie sehr auf die Pressefreiheit, die Meinungsvielfalt, die betreffenden Grundrechte hier in Deutschland und weltweit seitens der Printmedien - und das zurecht - gepocht wird, zeigt diese Forderung nach staatlich erhobenen Gebühren zugunsten der Medienverlage sehr viel Bigotterie: Meinungspluralismus und Medienvielfalt ja, aber nur wenn es sich auszahlt und zugleich die anderen möglichst nichts bekommen! Und Freiheit vom Staat so viel wie möglich, wenn´s um die eigene Arbeit geht, aber wenn´s um Konkurrenten geht, da kann es nicht genug Staat, Zwang und Protektionismus geben!

    So müssen sich die derart klagenden Verlage nicht wundern, wenn sie selbstständig ihre Glaubwürdigkeit untergraben und wenn sie zukünftig tatsächlich noch weniger Kasse machen mit ihren Blättern - on- ebenso wie offline: einerseits weil damit Leser abgeschreckt werden, die mit zusätzlichen Gebühren noch weniger Geld zur Verfügung haben. Und andererseits weil die Werbung vergebenden Firmen sich darauf berufen können, dass der Staat Subventionen vergibt, sodass diese Firmen weniger gewillt sein werden, für ihre Werbung bei den großen Medienverlagen hohe Anzeigengebühren zu zahlen.

    In diesem Zusammenhang wirkt die regelmäßig erörterte Kritik gegenüber den öffentlich-rechtlichen Sendern und der GEZ, insbesondere in Bezug auf die Etablierung der ARD, ZDF und dritten Sender im Internet, wie der blanke Hohn!

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