Du brauchst mich gar nicht erst überzeugen, dass die Berichterstattung über Wissenschaft und wissenschaftliche Arbeiten in Deutschland darniederliegt. Das ist tatsächlich so, und liegt wohl leider an der fehlenden Bereitschaft für Wissenschaftsberichterstattung Geld auszugeben.
Ich will nicht mal bösen Willen unterstellen. Man schafft es nur einfach nicht besser zu sein, weil die Beurteilung wissenschaftlicher Arbeit eben verdammt schwer ist.
Da kann es leicht zu einen Berg von Missverständnissen kommen, dann wird solch eine Studie als Beweis für die Vernünftigkeit irgendwelcher absurden Positionen genommen und schon hat das ganze nichts mehr mit Wissenschaft zu tun.
Solche Aussagen kann man dann verstehen – sie sind aber kein Freifahrtsschein einfach Ergebnisse die man nicht mag damit abzutun. Ein Artikel der in einer Fachzeitschrift erschienen ist (das heißt er wurde vorher von mehreren anderen Wissenschaftlern beurteilt) hat durchaus Gewicht und verdient es beachtet zu werden. Skeptisch zu sein ist gut, genial sogar, da brauchen wir mehr davon. Was aber nicht passieren sollte ist, dass man sich am Ende das herauspickt was man gut findet. Das ist einfach nicht ehrlich.Quote:
Trau keiner Studie, die du nicht selbst gefälscht hast!
So, und nun zu was ganze anderen: Wie geht das mit der Kausalität? Wie weißt man das nach? Dazu hab ich mal eine kleine, wenn auch hässliche, Beispielgrafik angehängt (grün: Gewaltbereitschaft, rot: gewalthaltiger Videospielkonsum). Um Kausalität zu finden sucht man sich einmal alle heraus, welche Konstant viel gewalthaltige Videospiele gespielt haben, sowohl mit 12 wie mit 14 Jahren. Dann diejenigen, die sehr wenig bis überhaupt nicht solche Videospiele spielten, sowohl mit 12 wie mit 14 Jahren. Da alles Hauptschüler sind kann man davon ausgehen, dass sie ungefähr das gleiche Umfeld haben. Mit zusätzlichen Fragen in den Fragebögen (nach familiärer Situation, Freunden, etc. etc.) kann man all zu krasse sonstige Unterschiede dieser Gruppen vermeiden. Sieht man jetzt, dass die Gewaltbereitschaft in der Gruppe mit den vielen gewalthaltigen Videospielen stärker ansteigt (so wie hier gezeichnet) hat man Kausalität, nicht nur Korrelation, nachgewiesen. Glückwunsch! ;-)
Ich hoffe, das war wenigstens ein bisschen verständlich.
