Garrett84
Flops 2013
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, 12-24-2013 at 02:42 PM (50141 Views)
Mein privates Videospiel-Logbuch für 2013 lässt mich erschrocken zusammenfahren: Ganze 39 Titel, die in diesem Jahr erschienen sind, habe ich durchgespielt bzw. so lange gedaddelt, dass ich mir eine Bewertung erlauben darf.
Betrachte ich jedoch, wie viele von 39 Titeln tatsächlich auf ihre Art und Weise spielenswert waren, bleibt nur noch eine klitzekleine Anzahl von wirklich schlechten Spielen übrig.
Ich komme letztendlich auf eine überschaubare Zahl: Sieben. Diese sieben Machwerke sind es meiner Meinung nach nicht wert, gespielt zu werden, haben mich sehr verärgert oder in besonderem Maße enttäuscht und sind Schandflecken für das vielleicht beste Videospieljahr seit 2007 (Randnotiz: damals gab es u.a. The Witcher, Crysis, Call of Duty: Modern Warfare, S.T.A.L.K.E.R., Infernal, Timeshift, Bioshock, Motorstorm, Uncharted, Heavenly Sword oder Ratchet & Clank: Tools of Destruction).
Aber: Dass diese "Verwerflichen Sieben" nicht spaßig geworden sind, soll nicht heißen, dass ich es mir nehmen ließ, dafür besonders unterhaltsame Artikel zu schreiben. Denn bei schlechten Spielen macht es doch auf die ein oder andere Art und Weise Freude, die offensichtlichen Schwachpunkte und Negativmerkmale hervorzuheben. Außerdem bin ich der Meinung, dass man besonders tolle Spiele erst dann zu schätzen weiß, wenn man auch im Gegenzug den niveautechnischen Abgrund kennengelernt hat.
Ohne weiter Umschweife also hier und jetzt: Meine "Verwerflichen Sieben" des Videospieljahres 2013 in alphabetischer Reihenfolge:
Aliens: Colonial Marines
Auszug aus meinem Test-Artikel vom 21. März 2013 (Test lesen auf dlh.net):
"Aliens: Colonial Marines" wurde während seiner langen Entwicklungszeit mehrfach eingestellt. Am nunmehr spielbaren Endergebnis kann man jederzeit nachvollziehen, warum und wieso es vielleicht besser gewesen wäre, den im Vorfeld durchaus interessanten Ego-Shooter für immer in eine Cryo-Kapsel zu stecken. Durch unübersehbare Unzulänglichkeiten wie katastrophale Technik, unfassbare Logiklöcher der Geschichte, den langweiligen Spielablauf ohne nennenswerte Höhepunkte und die letztendlich daraus resultierende schwache Atmosphäre ist dieser Ego-Shooter im kultigen Universum eine große Enttäuschung des noch jungen Videospieljahres 2013. Eingefleischte Fans sollten sich den Kauf deshalb genauso gut überlegen wie Anhänger trashiger Old-School-Shooter.
Dark
Auszug aus meinem Test-Artikel vom 09.09.2013 (Test lesen auf dlh.net):
Nach den verheißungsvollen Ankündigungen hatte "Dark" durchaus Ambitionen zu einem Geheimtipp, der Vampir-, Schleich- und Rollenspielfans gleichermaßen hätte begeistern können. Herausgekommen ist die undurchdachte Bloody Mary im Schnapsglas, nach einem hastig herausgerissenen Rezeptschnipsel zubereitet, holprig serviert, unschön anzusehen und auf den ersten Schluck folgt ziemlich schnell der ärgerliche Absturz. Mit enorm ausgeprägter Frustresistenz stellt sich nach dem Anfangskapitel dann aber stellenweise doch ungeahnter Spielspaß ein, der spätestens vom unbefriedigenden Ende wieder zunichtegemacht wird.
Mars: War Logs
Auszug aus meinem Test-Artikel vom 21.05.2013 (Test lesen auf dlh.net):
Unter der kargen Marsoberfläche stecken unendlich viel Potenzial und interessante Geheimnisse, wie es aktuell die Raumsonde "Curiosity" mit faszinierenden Bildern vom Roten Planeten beweist. Doch "Mars: War Logs" legt als ambitionierter Geheimtipp schon beim Landeanflug eine Bruchlandung hin und kann seine erzählerischen Möglichkeiten im fiktiven Zukunftsszenario wegen der technischen Schäden nicht ausnutzen. Spielerisch macht das Marsprogramm dafür einige Dinge überraschend gut, insbesondere der motivierende Rollenspielpart inklusive Entscheidungsmöglichkeiten lässt über zahlreiche Schwachpunkte hinwegsehen.
Resident Evil - Revelations
Auszug aus meinem Test-Artikel vom 10.06.2013 (Test lesen auf dlh.net):
Eigentlich müsste man "Resident Evil - Revelations" als Anhänger der Serienanfänge mögen, denn lange Zeit war kein anderer Ableger mehr so nah dran am Spielgefühl der Vorgänger von "Resident Evil 4". Leider ziehen technische Defizite bei der Portierung des Handheld-Originals und spielerische Ärgernisse den aufkeimenden Spielspaß immer wieder unter Wasser. Im Laufe des sehr kurzen Abenteuers wechseln sich gelungene Momente mit Ärgernissen wie dem penetranten Backtracking und uninspirierten Levelwiederholungen kontinuierlich ab. Fans sollten trotzdem einen Blick riskieren.
The Raven - Vermächtnis eines Meisterdiebs
Auszug aus meinem Test-Artikel vom 04.10.2013 (Test lesen auf dlh.net):
"The Raven - Vermächtnis eines Meisterdiebs" ist des Vergehens überführt, sein erzählerisches wie spielerisches Potenzial nach der tollen Anfangsepisode nicht mal ansatzweise ausgeschöpft zu haben. Vor allem spielerisch bewegt sich der Titel nach dem Charakterwechsel im zweiten Akt mit seinen uninspirierten, inkonsequenten und viel zu leichten Pflichtaufgaben am Rande des Totalausfalls. Außerdem nerven technische Unzulänglichkeiten, Bugs und Grafikfehler insbesondere während des Schlussakts. Bessere Alternativen sind u. a. die Genrevertreter von "Geheimakte" oder "Memento Mori". Knallharte Fans von Agatha Christies Werken können trotz aller Inkonsequenzen und Fehlern einen Blick riskieren.
The Walking Dead: Survival Instinct
Auszug aus meinem Test-Artikel vom 15.05.2013 (Test lesen auf dlh.net):
Eine Frage bleibt nach dem offenen Ende von "The Walking Dead: Survival Instinct" bestehen: Will man dazu überhaupt in dieser Form noch eine Videospiel-Fortsetzung? Die Antwort fällt schwer, denn der ambitionierte Titel geht viel zu fahrlässig mit seinen Möglichkeiten um. Features wurden einfach nicht zu Ende gedacht und als Ego-Shooter bleibt es beim kläglichen Versuch. Auf der anderen Seite steckt noch so viel Potenzial im Survival-Part, dass ein neuer Versuch mit einer längeren Entwicklungszeit, mehr Ressourcen und einem renommierteren Entwicklerstudio nicht ausgeschlossen scheint.
Zack Zero
Auszug aus meinem Test-Artikel vom 28.03.2013 (Test lesen auf dlh.net):
Mit "Zack Zero" liefern die spanischen Indie-Entwickler einen durchschnittlichen Action-Plattformer ab. Mit Blick zur übermächtigen Konkurrenz im PC-Lager bleibt das Spiel qualitativ klar hinter der Spitze zurück, insbesondere in puncto Präsentation und spielerischer Abwechslung. Dafür wird mit durchaus interessanten, wenn auch überschaubaren Möglichkeiten des Heldenanzugs gepunktet. Genre-Anhänger können einen Blick riskieren, zu Jubelsprüngen dürfte es jedoch nicht reichen.