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Thread: Welcome Mr. President

  1. #1

    Welcome Mr. President

    Heute endet entgültig die Amtszeit des wohl miserabelsten und am meisten gehassten amerikanischen Präsidenten George W. Bush - und zeitgleich beginnt damit die Amtszeit des ersten schwarzen Präsidenten überhaupt - Barack Obama.

    Die Vereidigung Obamas wurde und wird derzeit noch überall auf der Welt live ausgestrahlt und ich denke, der ein oder andere von euch hat sie ebenfalls verfolgt - sei es aus Neugier, totaler Langeweile oder aus anderen Gründen. Als gebürtigen Amerikaner interessiert es mich derzeit, was ihr als Außenstehende von Obama haltet und wieviel ihr ihm zutrauen würdet, was die Führung einer der mächtigsten Nationen der Welt angeht - vor allem im Hinblick auf die aktuelle Wirtschaftskrise und die eher katastrophale Situation, die derzeit in den USA vorherrscht (riesengroßes Loch im Finanzhaushalt, Millionen Arbeitslose, zwei Kriege).

    Vor Obama liegt ein großer Haufen an Arbeit und viele sind der Meinung, dass er diesen Aufgaben nicht gewachsen sein wird - nicht nur, weil er der jüngste Präsident in der Geschichte der USA ist (ich glaube viel mehr, dass diese Leute ein Problem mit seiner Hautfarbe haben). Was meint ihr?

  2. #2
    Passt schon, wird schon.

    Es reicht schon die kompromisslose Ablehnung von Folter und das endlich mal wieder einer im Weißen Haus ist der die Verfassung auch wirklich verteidigen will. Die unerträglichen Menschenrechtsverstöße und Kriegsverbrechen der Regierung Bush haben endlich ein Ende. Schön auch, dass endlich wieder ein Erwachsener (und Pragmatiker!) an der Spitze der USA ist. Lang ist’s her (nicht mal Clinton war so richtig erwachsen, 16 Jahre kindischer Präsidenten sind also erstmal vorbei).

    Seine (von manchen professionellen Zynikern) geschmähten Fähigkeiten Leute zu begeistern ist eben gerade in einer Wirtschaftskrise wichtig, den so viel kann eine Regierung ansonsten nicht gegen Wirtschaftskrisen ausrichten. Gegen die Krise anzureden ist eben doch wichtig.

  3. #3
    Könnte interessant werden, hat wohl bedeutend mehr Grips als Bush...

  4. #4
    Original von 2fast4you
    Könnte interessant werden, hat wohl bedeutend mehr Grips als Bush...
    Was jetzt nicht sonderlich schwer sein sollte...

    Ich bin ja mal mehr als gespannt. Die ersten Zeichen in die richtige Richtung sind ja gemacht (Folter, ...). Mal schauen, was noch kommt.

  5. #5
    Auf jedenfall besser als Bush, aber das ist ja nicht schwer.
    Mich nervt nur das er wie ein Popstar gehypet wird, obwol er (aus verständlichen Gründen) noch nichts geleistet hat. Wenn Leute mit nem Obama-T-shirt rumrennen find ich das einfach nur lächerlich, aber da haben die Amis sowieso ne andere Einstellung dazu als wir Europäer. Bei uns würde wohl nie einer auf die Idee kommen sich ein T-Shirt mit nem heimischen Politiker drauf anzuziehen.

    Die Erwartungen sind extrem hoch, und werden wohl schwer alle zu erfüllen sein. Die Zeit wird zeigen ob er den Hype verdient hat. Ich hoffe und glaube auch dass dem so sein wird!
    Auf jedenfall bin ich froh das ein Demokrat an der Spitze steht und kein konservativer Erzkatholik.
    Be water my friend!(Bruce Lee)

    " Wegen schönen Frauen kaufen wir Bier, wegen hässlichen Frauen trinken wir Bier." (Al Bundy)

    Birth School Metallica Death

  6. #6
    Original von Ifrit
    Bei uns würde wohl nie einer auf die Idee kommen sich ein T-Shirt mit nem heimischen Politiker drauf anzuziehen.
    Klar doch, aber mit eine andere Nachricht


    http://www.lostfocus.de/archives/mis...-Merkel-PK.jpg

  7. #7
    Konservativer Erzprotestant, bitte. Katholik und Präsident in den USA, das ging ’ne ziemlich lange Zeit überhaupt nicht. JFK war der erste (und bisher einzige!) katholische Präsident.

    Bush ist Protestent, genau wie Obama.

    Gegen einen Erzkatholiken als Präsident hätte ich nicht mal so viel. Katholiken haben die nette Angewohnheit bei bestimmten Fragen konsistent zu sein. Zwar haben sie deshalb auch die nervige Angewohnheit was gegen Abtreibungen zu haben, dafür sind sie aber auch gegen die Todesstrafe. Wenn sie wirklich anständige Katholiken sind. Nicht das ich ansonsten viel von der katholischen Weltsicht hielte, aber in dieser Frage haben sie Recht (und ihr konsistentes Verhalten in Bezug auf menschliches Leben kann man zumindest guten Gewissens respektieren, wenn auch in Fragen der Abtreibung oder des unterstützten Selbstmords nicht teilen).

    Es wäre zu viel erwartet, aber auch Barack Obama wird sich der Schande der Todesstrafe in den USA nicht stellen. Mehr noch, er hat bei besonders schlimmen Morden nicht einmal etwas gegen die Anwendung der Todesstrafe. Klar kann man hier einwenden, dass in den USA die Bundesstaaten, nicht die Bundesregierung, darüber entscheidet ob die Todesstrafe erlaubt ist. Insofern ist Obamas Meinung über die Todesstrafe mehr oder weniger irrelevant. Ich sehe das aber anders: Die Todesstrafe ist eine klare Menschenrechtsverletzung, eine welche die Bundesregierung nicht ignorieren darf. Ein Verbot der Todesstrafe gehört in die Verfassung, als Erweiterung des Bill of Rights. Nur ein (mutiger!) Politiker auf Bundesebene wird die Todesstrafe in den USA ein für alle mal abschaffen können, aber ich glaube darauf werden wir noch einige Jahrzehnte warten müssen. Die Abschaffung der Todesstrafe in den ganzen USA ist eine komplizierte und schwierige Sache, derzeit wohl kaum durchzusetzen. Aber man darf doch wohl hoffen.

    Obama wird nicht alles erreichen können. Und Obama teilt sicher nicht alle meine Ansichten. Im Fall der Todesstrafe ist das traurig, aber angesichts der anderen Veränderungen zum positiven, die Obama sonst so bringt ist das gerade so verschmerzbar. (Bei mir ist die Todesstrafe eben so eine Sache auf die ich sehr empfindlich reagiere. Kann ich nix machen.)

  8. #8
    Original von Ifrit
    Mich nervt nur das er wie ein Popstar gehypet wird, obwol er (aus verständlichen Gründen) noch nichts geleistet hat. Wenn Leute mit nem Obama-T-shirt rumrennen find ich das einfach nur lächerlich, aber da haben die Amis sowieso ne andere Einstellung dazu als wir Europäer. Bei uns würde wohl nie einer auf die Idee kommen sich ein T-Shirt mit nem heimischen Politiker drauf anzuziehen.
    Amerikaner und Europäer haben unterschiedliche Ansichten, was die Demokratie an sich angeht. Während in Deutschland Parteien gewählt werden (die Leute also dem Parteiprogramm zuhören und vertrauen), wird in den USA eine einzige Person gewählt. Hier gibt es diese Parteien wie in Deutschland nicht - klar, es gibt die Demokraten und die Republikaner, kann man durchaus als Parteien ansehen. Aber die arbeiten nicht jeden Tag und haben kein Parteiprogramm. Viel mehr ist es diese einzelne Person, auf die die Bürger vertrauen.

    Und nur, weil Obama auf internationaler Ebene noch nichts geleistet hat, heißt das nicht, dass er noch gar nichts gemacht hat. Er war schließlich vorher Senator und hat zumindest als solcher schon einiges geleistet.

    Obama leistete seinen Amtseid für den Senat am 4. Januar 2005. In seinen ersten Monaten im Amt wendete er viel Zeit dafür auf, sich in seinen Posten einzuarbeiten und verzichtete auf öffentlichkeitswirksame Aktionen. Er zog Kritik der Parteilinken auf sich, als er Condoleezza Rice als Außenministerin mitwählte. Im März 2005 kündigte er an, sein eigenes Political Action Committee zu gründen, ein vergleichsweise früher Schritt.

    In den Jahren 2005 und 2006 initiierte Obama 152 Entwürfe und Beschlüsse und unterstützte weitere 427. Seine erste Gesetzesinitiative kündigte er im März 2005 an der Southern Illinois University Edwardsville an. Der Higher Education Opportunity through Pell Grant Expansion Act of 2005 (HOPE Act) sollte den Maximalbetrag der Pell Grants anheben. Pell Grants helfen Collegestudenten, ihre Collegegebühren zu zahlen. Der Entwurf kam aber nie im Senat zur Abstimmung.

    Am 30. Januar 2007 initiierte Obama den Iraq War De-Escalation Act, einen Plan für einen etappenweisen Rückzug amerikanischer Truppen aus dem Irak bis zum 31. März 2008.

    Obama war Mitglied folgender Ausschüsse im Senat: Außenpolitische Beziehungen, Gesundheit, Bildung, Arbeit und Renten, Heimatschutz und staatliche Angelegenheiten und Angelegenheiten der Veteranen.
    Quelle: Wikipedia

    Die Aussage, er habe noch nichts geleistet, trifft also nicht zu.

    @ recurrence

    Dass einige Menschen ein Problem mit dem Praktizieren der Todesstrafe in vielen Bundesstaaten haben, bleibt nicht aus. Aber du hättest wirklich ein Problem damit, wenn sie bei "besonders schlimmen Morden" angewendet wird? Abgesehen davon sehe ich persönlich in jedem Mord eine besonders schlimme Sache, da differenziere ich nicht zwischen "besonders schlimm" und "weniger schlimm". Und so wie ich denken viele, weshalb der Protest gegen die Todesstrafe auch eher gering ausfällt und auch in Zukunft ausfallen wird.

    Würde die Todesstrafe in den USA wegfallen, müsste man zig neue Gefängnisse bauen, weil man nicht mehr weiß, wohin mit den Mördern, Kinderschändern und all dem anderen dreckigen Gesocks.

    /Edit: Mal im ersten Satz aus "Politiker" "Europäer" gemacht. Peinlicher Schnitzer

  9. #9
    Obama sprach glaub’ ich von “heinous crimes”, abscheulichen Verbrechen, und nannte als Beispiel Mord oder Kindesmissbrauch und Mord.

    (Und natürlich sind nicht alle Morde gleich abscheulich. Deshalb haben Richter bei solchen Fällen Spielraum.)

    Ansonsten noch einmal ein klares Ja zu meinen Nein zur Todestrafe. Für mich ist das eine Menschenrechtsfrage. Der Staat tötet keine Menschen außer in Notwehr. Das Tabu der Tötung von Menschen ist wichtig und richtig und schützenswert. Genauso wie das Verbot von Folter. Oder von Freiheitsentzug ohne Gerichtsverfahren.

    Im letzten Jahrhundert haben alle europäischen Staaten (außer Weißrussland, die letzte europäische Diktatur) die Todesstrafe abgeschafft. Teilweise gegen erhebliche Widerstände in der Bevölkerung (z.B. in Frankreich, dort erst 1981 abgeschafft!). Trotzdem: in keinem dieser demokratischen Staaten wurde die Todesstrafe danach wieder eingeführt. Das zeigt doch, dass eine Abschaffung der Todesstrafe eben nicht ins Chaos führt. Sonst hätte doch irgendein europäischer Staat die Todesstrafe wieder eingeführt.

    (Ich will gar nicht erst über den absurd hohen Anteil der Bevölkerung reden, der in den USA im Gefängnis sitzt. Härtere Strafen zu fordern und umzusetzen ist eben der leichte Weg für alle Politiker. Das ist fast nie unpopulär, so erklärt sich dann auch, dass in den USA jeder hundertste im Gefängnis sitzt. Das ist weltweit der höchste Anteil. Ein Prozent der Bevölkerung. Das ist Wahnsinn. Aber wir kommen immer mehr vom Thema ab. Entschuldigung.)

  10. #10
    Bevor das hier in ne Diskussion über die Todesstrafe absinkt, die wird auch in China angewendet, und da auch bei vergleichsweise nichtigen Delikten.

    Was die Erzkatholiken angeht: Alles wars radikal ist (und das sind ERZkatholiken) ist schlecht. Wenn jemand die Evolutionslehre nicht anerkennt (2/3 der Amerikaner) finde ich das mehr als erschreckent. Zudem ist mit solchen Menschen schwer zu verhandeln. Wie sollten ein radikaler Muslime und ein Erzkatholik je auf nen Konsens kommen?

    @ Para: KLar hat Obama schon was geleistet Ich meinte damit aber Weltpolitisch.
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